Foto Leo Michels |
Der Hyazinthe werden auch verschiedene Heilwirkungen zugeschrieben. So soll sie zum Beispiel durchblutungsfördernd, wärmend, abführend, sexuell kräftigend wirken.
Die Grundbedeutungen in der Symbolik sind Hoffnung, Wiedererwachen der Natur, neue Aktivitäten, schnelles Vergehen irdischer Schönheit, Treue.
Die Blumensprache sagt: "Deine Kälte lässt mich verschmachten!"
Sind es nicht die Hyazinthen, die uns im Frühjahr mit ihren vielfältigen Farben und betörendem Duft erfreuen? Durch ihre frühe Blütezeit ist die Hyazinthe ein erster Frühlingsbote. Oft dient sie auch als Topfpflanze als nettes Geschenk, aber auch in unseren Gärten erfreut sich die Hyazinthe großer Beliebtheit.
In der Antike wuchsen die Hyazinthen in den Gärten der Araber. Erst im 16. Jahrhundert gelangten sie nach Europa.
Gedichte
Mit einer Hyazinthe
Aus dem Zaubertal dortnieden,Das der Regen still umtrübt,
Aus dem Taumel der Gewässer
Sendet Blume, Gruß und Frieden,
Der dich immer treu und besser,
Als du glauben magst, geliebt.
Diese Blume, die ich pflücke,
Neben mir vom Tau genährt,
Läßt die Mutter still zurücke,
Die sich in sich selbst vermehrt.
Lang entblättert und verborgen,
Mit den Kindern an der Brust,
Wird am neuen Frühlingsmorgen
Vielfach sie des Gärtners Lust.
Johann Wolfgang von Goethe
Die Hyazinthe
Ich grüße dich, du wunderbarer Duft,Der sich in diesen zarten Kelchen wieget,
Du Schiff, worin durch dunkelblaue Luft
Die Seel' entzückt nach fernen Ufern flieget.
Das Steuer ist ein alter, alter Traum
Von andern Zeiten, himmelschönen Auen,
Gold ist der königlichen Ströme Schaum
Und hohe, schlanke Palmen sind zu schauen.
Die Lotosblume schwimmt auf blauer Flut,
Die Welle scheint mit holder Scham zu fragen,
Welch Wunder ihr im keuschen Schoße ruht?
Doch nur die Kinder wissen es zu sagen.
Friedrich Theodor Vischer
Hyazinthe
Hyazinthe war die teureLieblingsblume meiner Mutter,
Die ein Lenzeskind gewesen,
Eine echte Märzgeborne.
Jährlich um des Monats Mitte,
Trat ich morgens in ihr Zimmer
Und bescherte zum Geburtstag
Ihr die ersten Hyazinten.
Lenz durchglomm ihr blaues Auge,
Wob in ihrem feinen Antlitz
Und umstrahlte noch im Alter
den kastanienbraunen Scheitel.
Märzenstark war ihre Seele,
Die sich hob aus allem Niedern
Zum Erhab'nen und zum Zarten
Wie auf sichtbar hellen Schwingen.
Und auch diese Edle wurde
Hingebeugt von Erdenschwere,
Ihre lichte Liebe wankte
Kummervoll zu eis'ger Grabnacht.
Dorthin um des Monats Mitte
Trag' ich jetzt die Märzengabe
Süßester Erinnerungen,
Meinen ganzen toten Frühling!
Emil Claar
Schlank auf schlankem Blüthenstengel
Ragst du in die Maienluft,
Mit den Tinten ohne Mängel,
Mit dem wonnevollen Duft.
Wie so lieblich deine Kelche
Sich zur Blumentraube reih'n,
Von den andern Blumen welche
Kann den Anblick uns verleih'n?
Wohl an Duft balsamisch feiner,
Uepp'ger auch, das geb' ich zu,
Aber zarter ist und reiner
Keine Blume, als wie du!
Angehaucht von deiner Nähe,
Wird's in jedem Innern licht,
Denn es ist, als ob man sähe
In ein Engelsangesicht.
Ludwig Gemminger
1 Kommentar:
Vielen lieben Dank für die Veröffentlichung dieser tollen Gedichte. Ich arbeite mit und durch die Sprache der Pflanzen und es ist nicht einfach etwas über die Hyazinthe zu finden. Mittlerweile sind es keine Botschaften und Hinweise mehr die ich erhalte durch die Natur , es sind Dialoge die nun statt finden. ICh erfreue mich sehr an der Natur, ich lebe den Schamanismus und unendlich dankbar die Welt aus dieser Sicht für andere Menschen betrachten zu dürfen. Vielen Dank und bitt , veröffentlichen Sie noch mehr, es ist so schön der Natur beim flüstern zuzuhören. Sei es der Wind der Dir etwas ins Ohr pfeift, sei es die Ente die Dir eine Medizin bereit hält, sei es das Wasser das Dich informiert und Transfotmiert und Heilung bietet, sei es die wunderschöne Mutter Erde die Dir immer wieder Ihre Energie zukommen lässt. Von Mutter Erde aus, gibt es soviel zusagen,doch leider zu wenig Seelen , die dieses hinaus tragen.
Mit gesegneten grüßen
Angela
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