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Montag, 18. März 2013

Nachtviole

Foto Nachtviole
Nachtviole
Foto: Leo Michels

Die Nachtviole verströmt nachts ihren Duft. Sie gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse. Früher nannte man sie auch Julienne. Man findet die Nachtviole an sandigen und felsigen Küstenplätzen des Mittelmeeres.

Die Blumensprache sagt:  Nur der verschwiegenen Nacht klage ich meinen Liebesschmerz.

Nachtviole.
Bild der Bescheidenheit.
Es senkt Asträa von den Bergen nieder
Ihr brauner Schlei'r hüllet Thal und Flur!
Der Hain verstummt, es schweigen seine Lieder.
Entschlummern will die lebende Natur.

Schon glänzet an des Himmels hohem Bogen.
Im dunklen Blau der Sterne leuchtend Meer,
Auf sanftbewegten slberhellen Wogen.
Schwebt Luna majestätisch still einher.

Jetzt schwimmen durch die lauen Abend-Lüfte
Getragen auf der Weste leichtem Flug.
Der Nachtviole süße Balsamdüfte
Und Streuen um uns Wohlgeruch.

Wenn Flora wandelt in der Töchter Kreise.
Verweilt auf dieser Blume gern ihr Blick.
Denn dankbar schweben ihre Düfte leise
Und liebevoll von ihr auf sie zurück.

Ihr gilt mein Lob, die in bescheidner Hülle.
Vom goldnen Farbenschimmer ungeschmückt.
Im leisen Weh'n der lauen Abendstille
Mit eignem Reiz uns wunderbar entzückt!

Ist auch ihr Wohlgeruch dem Sinn entschwunden.
Wenn Föbus früh an Thetis Brust erwacht.
Doch kehrt zurück er in den Abendstunden
Und wehet würzig durch die Sommernacht.

Die zarte Nachtviole sei vor allen
Die liebste mir, auf Floras Blumenflur!
Bescheiden, anspruchlos muß sie gefallen.
Denn schmucklos ist am schönsten die Natur!
(Gabriel Eith)


Astraea oder Astraia ist eine Gestalt der griechischen und römischen Mythologie, die in Zusammenhang steht mit dem Mythos von den Weltaltern, der erstmals in Hesiods Gedicht Werke und Tage erscheint. (Quelle Wikipedia)

Föbus = Apoll


Thetis ist eine Meeresnymphe aus der griechischen Mythologie. Sie war die Schönste der Nereiden genannten zahlreichen Töchter des Meeresgottes Nereus. Die Titanin Tethys war ihre Großmutter. (Quelle: Wikipedia)

Sonntag, 17. März 2013

Die Lilie - Gedicht Gabriel Eith


Dir sing' ich. holde Lilie,
Die kühn empor sch hebt 
Um deren Kelch der Blüthenschnee 
Ein zart Gespinnste webt; 
Die durch des Sommer-Abends laue Lüfte. 
So würzig haucht die süßen Balsam-Düfte! 

Wie wenn des Mondes sanftes Licht 
Die Blumenflur umzieht. 
So strahlt des Mädchens Augenlicht. 
Wo deine Farbe blüht. 
Sie weichet nie. küßt auch die schönen Wangen,
Des holden Scham-Erröthens leises Bangen.

Im grauen Alterthume wies 
Die Dichtung auf dich hin. 
Wenn se der Tugend Würde pries 
Und unschluldsvollen Sinn.
Es wählte die Natur ein irdisch Zeichen. 
Das Himmlische der Tugend zu vergleichen.

Von heil'ger Unschuld treu bewacht. 
Und makellos und rein. 
Befchüzet durch der Tugend Macht. 
Soll unsre Seele sein!
Dann gattet liebend sich der Herzens-Güte 
Die Lilie mit ihrer Schöuheits-Blüthe.
(Gabriel Eith)

Lilie mit weisser Farbe. 

Bild der Reinheit, Unschuld und Tugend; und ihres schlanken Wuchses wegen, der Frauenwürde, Frauenmilde und Majestät. 
Wer sie mit irdischem Sinn schaut, dem nutzen sie nichts; 
Nur dem himmlischen Sinn sind sie Kinder des Lichts. 

Wenn ich die Lilie betrachte, ist es mir immer. als zeige unser göttlicher Lehrer mit dem Finger darauf, mich ermahnend, dem Vater im Himmel kindlich zu vertrauen, der die Lilien so schön kleidete. und also noch vielmehr für die Menschen, seine Kinder. freundlich und liebreich besorgt ist.

Die Lilie sei dir das Bild der Unschuld! Sieh! wie schön und hell und rein se dasteht! Der weisseste Atlas ist nichts gegen ihre Blüthe. se gleicht dem Schnee. Wohl der Jugend. deren Herz so rein von allem Bösen ist! 

Die reinste aller Farben ist aber auch am schwersten zu bewahren. Leicht ist ein Lilienblatt verletzt; man darf es nicht rauh anfassen. oder es bleiben Flecken zurück. So kann auch ein Gedanke. ein Wort die Unschuld verletzen. 

O wie so schön. hell und flekenlos, wie schlank und aufrecht sie dasteht! gleichwie ein Finger, der zum Himmel zeigt! Sie ermahnt uns, daß wir bei all unsrer Mühe und Arbeit aufwärts blicken und noch etwas Besseres suchen sollen, als was uns die Erde geben kann.
(Gabriel Eith)

Foto Blüte weiße Lilie
Weiße Lilie
Foto: Pixabay

Samstag, 16. März 2013

Wechselgesang der Blumen

Wechselgesang der Blumen 


Alle. 

Wir Kinder des Lenzen,
Wir keimen und sprießen
Im Garten und Hain,
Auf grünenden Wiesen
Zu duftenden Kränzen
Uns lieblich zu reihn.

Wir krönen die Musen
Mit Blüthen und fröhnen
Zitherens Altar.
Wir zieren der Schönen,
Sanft wallenden Busen,
Leicht flatterndes Haar.

Das Veilchen.

Ich liebe nur Triften,
Mich nährt nur der Morgen
Mit labendem Thau,
Ich blühe verborgen
Doch würz ich mit Düften
Die lachende Au.




Das Vergißmeinnicht. 


An ländlicher Hütte
Umgürt ich die Quelle
Und brüste mich nicht.
An heimlicher Stelle
Entkeim' ich und bitte
Vergiß. ach! mein nicht.




Die Myirthe

Wir kränzen die Haare
Der schmachtenden Bräute,
Der Keuschheit Symbol,
Der Jünglinge Beute,
An Himens Altare,
Ihr schönstes Idol.






Die Rose

Für Fürstin der Beete
Ernannte mich Flora,
Als Amor mich nahm,
Mich malet Aurora
Mit lieblicher Röthe
Ein Sinnbild der Schaam.



Alle. 

Wir alle, wir grünen
In Iris Geschmeide
Und kunstloser Zier;
Der Schönheit zu dienen,
Der Unschuld zur Freude,
Wir huldigen ihr.

(Gabriel Eith)