Drachenwurz -Calla - Kalla
Als ein Zeichen für Unsterblichkeit wird die Calla häufig in Trauergebinden verwandet. Wegen ihrer weißen Farbe galt bzw. gilt sie teilweise heute häufig noch als Totenblume.Foto: Eka |
Die Blumensprache sagt: "Ich bewundere dich von fern, doch wag' ich's nicht, dir zu nahen."
Aber auch als Heilpflanze war die Drachenwurz bzw. Calla bekannt. Ob die in nachfolgendem Auszug beschriebene Heilwirkung heute noch von Bedeutung ist, kann ich leider nicht beurteilen.
Die Drachenwurz ist zweierlei, groß und klein.
Die große Drachenwurz hat Blätter, welche auf der Seite einwärts gebogen sind und einen zwei Ellen hohen Stengel, gerad, glatt und ziemlich dick, scheckich und mit schwarzen Makeln besprengt wie eine Schlange, hat eine große, runde Weiße Wurzel mit mit einer dünnen Haut umgeben.
Die kleine Drachenwurz hat auch einen glatten, hohen starken Stengel mit rothen Tüpflein besprengt wie eine Schlange: die Blätter sind je eines an einem Stiel, rund wie Epheu, aber so tief gespalten, daß eine jede Spalte ein besonderes langes Blatt bildet: oben auf dem Stengel erscheint eine Hülse oder Scheide. Wenn diese sich öffnet, kommt ein Kölblein hervor, um welches sich der Samen wie die Beere um eine Traube bildet, zuerst grasgrün, später safrangelb. Es wächst gern bei den Zäunen und an schattigen Orten: man zieht es auch in den Gärten. Drachenwurz ist warm und trocken im zweiten Grad. Das Pulver der Drachenwurz mit Honig vermischt und eingestrichen, heilt und säubert die bösen um sich fressenden Geschwüre: in die Fisteln gebracht, heilt es dieselben. Die grünen Blätter, auf frische Wunden gelegt, heilen solche, aber wenn sie dürr sind, schaden sie wegen ihrer Schärfe.
Ein wollenes Zöpflein in dem Saft dieses Krautes genetzt und in die Nase gethan, heilt die inwendige Geschwulst, polypus genannt, und wehrt dem Krebs. Den Samen dieser Wurzel gestoßen und ein halb Quintlein in weißem Wein eingenommen, bringt die versteckte monatliche Reinigung. Schwangere sollen weder an der Wurzel noch an dem Kraut riechen, denn es ist ihnen höchst schädlich. Das aus den Blättern destillierte Wasser zu 6 Loth in einem Quintlein guten Theriak genommen, treibt den Schweiß gewaltig und leistet auf diese Weise gegen die Pestilenz ausgezeichnete Hilfe, wie solche Dr. Durantes beschreibt, und werde dieses Mittel von den Engländern in Zeiten der Pest viel gebraucht.
Auszug aus: Populäre Pflanzenkunde und Hausapotheke Christian Birkmeyer aus dem Jahr 1868 (alte Schreibweise wurde beibehalten).
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