Dienstag, 19. März 2013

Passionsblume

Foto: Passionsblume
Passionsblume
Foto: Leo Michels

Die Blaue Passionsblume (Passiflora caerulea) ist eine Pflanzenart aus der artenreichen Gattung der Passionsblumen (Passiflora) in der Familie der Passionsblumengewächse (Passifloraceae). Die Heimat ist das nördliche Argentinien und das südliche Brasilien. Die Blaue Passionsblume kann als Zimmerpflanze verwendet werden. (Quelle: Wikipedia)

Passionsblume - Bild aller stillen. weiblichen Tugenden, der Geduld des stillen Leidens

Die Blumensprache sagt:
Dem Leidenden erblühet sie zum Ruhme.
Glaube, liebe, hoffe, bald ist der Kelch deiner Leiden geleert.
Wie der Aoronsstab, das Gottesauge, das Himmelfahrtsblümchen, das Jehovablümchen, ist auch die Passionsblume ein Zeichen von Vertrauen.

Tugend unter Freuden
Bist du schön.
Doch auch unter Leiden
Kann man deinen Ursprung sehn.
Daß du von dem Himmel flammest
und das Herz fürs Göttliche entflammest.
(Gabriel Eith)

Passionsblume 
Wie blickst du ernst aus deinem dunkeln Laube;
Und strahlst wie Silberschnee, du trauerst mild,
Es fand ein zart geheimnißvolles Bild
In dir der Väter kindlich frommer Glaube.

Sie dachten sich den Herrn, der Schmach zum Raube,
Sie sah'n die Todespfeile Gram erfüllt,
Die Wunden, ach! woraus uns Heilung quillt,
Die Krone, die er trug im Erdenstaube. —

Herr, denk' ich dein, so strömen meine Thränen,
Du starbst für uns den Richter zu versöhnen, —
Und ach! wie oft vergessen wir nicht dein!

Beschämend mahnst du mit, o stille Blume!
Sprichst du denn ganz allein zu seinem Ruhme,
Ist nicht das weite Reich der Schöpfung sein?
(Karoline Behrends)

Palme

Bild: Palme
Palme
Bild: Pixabay
In Europa sind Palmen hauptsächlich in südlichen Ländern zu finden. Sie zieren dort Straßen und Plätze. Palmen vertragen keinen Frost. Trotzdem sieht man sie häufig auch in Deutschland, hauptsächlich geschützt und meist werden sie im Winter frostfrei untergebracht. Häufig pflanzt man sie auch in Wintergärten.

In der Blumensprache bedeutet die Palme Sieg.

Palme - Bild des Friedens 

Dann hebt mein Geist sich, dürstet nach Ewigkeit. 
Nicht jener kurzen die auf der Erde bleibt; 
Nach Palmen ringt er, die im Himmel 
Für den Unsterblichen sproßten. - 

Schön ist der Friede! Ein lieblicher Knabe 
Liegt er gelagert am ruhigen Bach. 
Und die hüpfenden Lämmer grasen 
Lustig um ihn auf dem sonnigen Rasen; 
Süsses Tönen entlockt er der Flöte. 
Und das Echo des Berges wird wach. 
Oder im Schimmer der Abendröthe 
Wiegt ihn in Schlummer der murmelnde Bach.
(Gabriel Eith)


Montag, 18. März 2013

Nachtviole

Foto Nachtviole
Nachtviole
Foto: Leo Michels

Die Nachtviole verströmt nachts ihren Duft. Sie gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse. Früher nannte man sie auch Julienne. Man findet die Nachtviole an sandigen und felsigen Küstenplätzen des Mittelmeeres.

Die Blumensprache sagt:  Nur der verschwiegenen Nacht klage ich meinen Liebesschmerz.

Nachtviole.
Bild der Bescheidenheit.
Es senkt Asträa von den Bergen nieder
Ihr brauner Schlei'r hüllet Thal und Flur!
Der Hain verstummt, es schweigen seine Lieder.
Entschlummern will die lebende Natur.

Schon glänzet an des Himmels hohem Bogen.
Im dunklen Blau der Sterne leuchtend Meer,
Auf sanftbewegten slberhellen Wogen.
Schwebt Luna majestätisch still einher.

Jetzt schwimmen durch die lauen Abend-Lüfte
Getragen auf der Weste leichtem Flug.
Der Nachtviole süße Balsamdüfte
Und Streuen um uns Wohlgeruch.

Wenn Flora wandelt in der Töchter Kreise.
Verweilt auf dieser Blume gern ihr Blick.
Denn dankbar schweben ihre Düfte leise
Und liebevoll von ihr auf sie zurück.

Ihr gilt mein Lob, die in bescheidner Hülle.
Vom goldnen Farbenschimmer ungeschmückt.
Im leisen Weh'n der lauen Abendstille
Mit eignem Reiz uns wunderbar entzückt!

Ist auch ihr Wohlgeruch dem Sinn entschwunden.
Wenn Föbus früh an Thetis Brust erwacht.
Doch kehrt zurück er in den Abendstunden
Und wehet würzig durch die Sommernacht.

Die zarte Nachtviole sei vor allen
Die liebste mir, auf Floras Blumenflur!
Bescheiden, anspruchlos muß sie gefallen.
Denn schmucklos ist am schönsten die Natur!
(Gabriel Eith)


Astraea oder Astraia ist eine Gestalt der griechischen und römischen Mythologie, die in Zusammenhang steht mit dem Mythos von den Weltaltern, der erstmals in Hesiods Gedicht Werke und Tage erscheint. (Quelle Wikipedia)

Föbus = Apoll


Thetis ist eine Meeresnymphe aus der griechischen Mythologie. Sie war die Schönste der Nereiden genannten zahlreichen Töchter des Meeresgottes Nereus. Die Titanin Tethys war ihre Großmutter. (Quelle: Wikipedia)

Der Lorbeerbaum

Foto Blüte des Lorbeerbaumes
Blüte des Lorbeerbaumes
Foto: Leo Michels

Der Echte Lorbeer, auch Edler Lorbeer oder Gewürzlorbeer genannt, gehört zur Familie der Lorbeergewächse. Er wird als Heil- und Gewürzpflanze verwendet. Die getrockneten Blätter dienen auch zum Würzen von Suppen und Soßen.

Die Blumensprache sagt: "Du hast dich ehrenvoll benommen."
Aus anderer Quelle: "Ich achte dich, doch fühl' ich keine Lieb für dich."
Lorbeerblatt. "Wahrer Liebe müssen Zweifel unterliegen."

Lorbeerbaum.

Bild des Sieges, Ruhms. der Begeisterung und der Erhabenheit - daher der Schmuck der Helden und Dichter. Siegt deine Vernunft. Liebe! über deine Sinnlichkeit, dann bist auch du ein Held. und zwar ein größerer als mancher Welterschütterer und auch dir gehört der Lorbeerkranz.

Die Lorbeerblätter erinnern uns an den unverwelklichen Lorbeerkranz, der Allen, die auf Erden geduldig und heldenmüthig leiden, im Himmel aufbewahrt ist. Die Blumen der Erde, obwohl sie uns durch ihre Schönheit, durch ihre mancherlei Gestalten, ihre herrlichen Farben, ihr richtiges Ebenmaas. ihre lieblichen Wohlgerüche die Allmacht, Weisheit, Güte und Freundlichkeit Gottes bewundern lehren, sind doch, wie ihre Freuden, alle vergänglich und welken alle bald dahin; aber dort oben wartet, nach kurzen Leiden dieser Erde, ein von goldenen Strahlen umgebener, ewig grüner Siegeskranz der Seligkeit und Herrlichkeit auf uns, der ewig unvergänglich ist.
(Gabriel Eith)

Sonntag, 17. März 2013

Die Lilie - Gedicht Gabriel Eith


Dir sing' ich. holde Lilie,
Die kühn empor sch hebt 
Um deren Kelch der Blüthenschnee 
Ein zart Gespinnste webt; 
Die durch des Sommer-Abends laue Lüfte. 
So würzig haucht die süßen Balsam-Düfte! 

Wie wenn des Mondes sanftes Licht 
Die Blumenflur umzieht. 
So strahlt des Mädchens Augenlicht. 
Wo deine Farbe blüht. 
Sie weichet nie. küßt auch die schönen Wangen,
Des holden Scham-Erröthens leises Bangen.

Im grauen Alterthume wies 
Die Dichtung auf dich hin. 
Wenn se der Tugend Würde pries 
Und unschluldsvollen Sinn.
Es wählte die Natur ein irdisch Zeichen. 
Das Himmlische der Tugend zu vergleichen.

Von heil'ger Unschuld treu bewacht. 
Und makellos und rein. 
Befchüzet durch der Tugend Macht. 
Soll unsre Seele sein!
Dann gattet liebend sich der Herzens-Güte 
Die Lilie mit ihrer Schöuheits-Blüthe.
(Gabriel Eith)

Lilie mit weisser Farbe. 

Bild der Reinheit, Unschuld und Tugend; und ihres schlanken Wuchses wegen, der Frauenwürde, Frauenmilde und Majestät. 
Wer sie mit irdischem Sinn schaut, dem nutzen sie nichts; 
Nur dem himmlischen Sinn sind sie Kinder des Lichts. 

Wenn ich die Lilie betrachte, ist es mir immer. als zeige unser göttlicher Lehrer mit dem Finger darauf, mich ermahnend, dem Vater im Himmel kindlich zu vertrauen, der die Lilien so schön kleidete. und also noch vielmehr für die Menschen, seine Kinder. freundlich und liebreich besorgt ist.

Die Lilie sei dir das Bild der Unschuld! Sieh! wie schön und hell und rein se dasteht! Der weisseste Atlas ist nichts gegen ihre Blüthe. se gleicht dem Schnee. Wohl der Jugend. deren Herz so rein von allem Bösen ist! 

Die reinste aller Farben ist aber auch am schwersten zu bewahren. Leicht ist ein Lilienblatt verletzt; man darf es nicht rauh anfassen. oder es bleiben Flecken zurück. So kann auch ein Gedanke. ein Wort die Unschuld verletzen. 

O wie so schön. hell und flekenlos, wie schlank und aufrecht sie dasteht! gleichwie ein Finger, der zum Himmel zeigt! Sie ermahnt uns, daß wir bei all unsrer Mühe und Arbeit aufwärts blicken und noch etwas Besseres suchen sollen, als was uns die Erde geben kann.
(Gabriel Eith)

Foto Blüte weiße Lilie
Weiße Lilie
Foto: Pixabay

Himmelsröschen

Abbildung Himmelsröschen

William Curtis [Public domain], via Wikimedia Commons


Das Himmelsröschen (Silene coeli-rosa) gehört zur Gattung der Leimkräuter (Silene) in der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae)

Himmelsröschen.

Bild des Frohsinns wegen ihrer rothen Blumen.
Wohl wartet das Schöne, das Himmlische treu.
So quälet euch nimmer hier Trübsinn und Reu'!
(Gabriel Eith)

Immerschön - Immortelle - Strohblume

Immortelle - Strohblume
Foto: Leo Michels


Immerschön, Immortelle.
Bild der Unsterblichkeit, ewiger Tugend und ihres Lohns sowie der Frauensanftmuth.

Die Blumensprache sagt:
Immortelle, Papierblume, Strohblume, Immerschön: Wahre Liebe reicht über
das Grab hinaus.

Drei Blümlein in meinem Garten blüh'n,
Das dritte, das Immerschön pflanze
Man auf mein Grab; es welket nie,
Der Seele gleich; auch sie,  auch sie
Blüht ewig im himmlischen Glanze!

Es wächst ein Blümchen irgendwo,
Zur Luft vom Himmel uns beschert.
Wer's blühen sieht. den macht es froh;
Wer's eigen hat. der halt' es werth!
Ein jeder ist darum bemüht.
Weil's Blümchen hier so selten blüht.

Es wächst auf einem guten Grund
In Gottes lieber Gartenflur,
Trägt Honigseim in seinem Mund.
und ist das Kleinod der Natur.
Es prangt so sanft. so wunderschön,
Recht paradiesisch anzusehn.

Das Mägdlein, welches feine Brust
Mit diesem Götterkleinod schmückt,
Wird aller Menschen Freud' und Lust
Und immer Freundlich angeblickt.
Das Blümchen adelt Jedermann.
Wer's warten und erhalten kann.

Der Jüngling. der es prangen sieht,
Strebt mehr ihm als dem Golde nach;
Der Mann. der sich's im Gärtchen zieht.
Ist reicher. als der Perser Schach;
So stets lautres Glück verlieh'
Ein Königsdiadem noch nie.

Des Blümchens Heimat kennen wir,
Im Himmel ist sein Vaterland,
Zum Männerglück, zur Frauenzier
Ward es von Gott herabgesandt,
Wer Frauensanftmuth ächt gesehn
Der kennt das Blümchen Immerschön.
(Gabriel Eith)

Forsythie


Forsythia In Bloom von Peter Griffin

Die Forsythie gehört zur Familie der Ölbaumgewächse. Sie wird auch Goldflieder oder Goldglöckchen genannt. Sie stammt ursprünglich aus Asien bzw. einige Arten auch aus Albanien. Es ist ein sehr früh blühender Strauch. Aus unseren Gärten ist die Forsythie kaum mehr wegzudenken. Man sieht ihn oft als einzeln stehenden Busch, aber auch als gerade geschnittene Hecke. Die sonnengelben Blüten sind mit  anderen Frühblühern ein erster Frühlingsbote.

Eine Bedeutung in der Blumensprache hat die Forsythie offenbar nicht. Ich konnte in der Literatur über die "Blumensprache" nur Aussagen über den Spanischen Flieder, den weiß bzw. violett blühenden Flieder, finden. 

Die Myrte

Foto: Leo Michels

Die Myrthe findet man in den Mittelmeerländern, hauptsächlich an den Kiesufern der Bergbäche, aber auch in der Macchia, der wärmsten Zonen Italiens. Dort sieht man ihre zahlreichen weißen Blüten, die in der Mittagssonne ihren Duft verströmen.

Aus den Blättern und Blüten wird das sogenannte Myrtenwasser hergestellt. Es wirkt adstringierend (lat. adstringere „anziehen, zusammenziehen, festschnüren") Die Beeren können auch als Gewürz verwendet werden. Die Ägypter schmückten ihr Haar und ihre Kleider neben Lotos- und Granatapfel- auch mi Myrtenblüten. In der griechischen Mythologie war die Myrte der Aphrodite geweiht. Sie versinnbildlichte Schönheit und Liebe. Aphrodite verbarg sich in einem Myrtenhain, bis die Grazien sie ankleideten.

Es gibt mehrere Varianten, die jeweils in Form und Größe der Blätter variieren. 

Die Blumensprache sagt: "Möge bald der Brautkranz dich schmücken." oder
"Der Liebe Lohn ist süß, sie macht die Welt zum Paradies".

An die Myrthe.

Ich stand am Beet, und wählte
Zum Strauß für Minna Blumen.
Da winkte mir das 'Veilchen;
Es winkte Ros' und Lilie.
Ich pflückte emsig wechselnd
Die Veilchen, Lilien, Rosen,
Und freute mich des Straußes.
Da winkte mir die Myrthe:
„Ich bin das Laub der Liebe !
Schon naht ich sie zu pflücken,
Die Fingerspitzen aber —
Die Fingerspitzen bebten.
Was mochten sie wohl beben?
Sprich du mir, Minna! darf ich
Die süße Myrthe pflücken?
(v. Halem)

Gundermann - Gundelrebe

Foto: Leo Michels

Der Gundermann (Glechoma hederacea), auch Gundelrebe genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Sie ist in Europa weit verbreitet und sehr häufig. Der Gundermann wächst vor allem in frischen, nährstoffreichen Säumen, Wäldern und Wiesen. Er bildet lange, niedrige Ausläufer, von denen aufrechte Blütensprosse aufsteigen. Die Blüten werden meist durch Hummeln bestäubt. Aufgrund der ätherischen Öle und der Bitterstoffe wurde der Gundermann früher als Gewürzpflanze verwendet, sie bedingen aber auch die Giftigkeit für viele Säugetiere, besonders Pferde.
Quelle Wikipedia: Gundermann

Die Blumensprache sagt: Nur Ausdauer führt zum Ziele


Die Gundelrebe


Sie wächst in schattigen, feuchten Gebüschen, mit blauer Blume und von gelind balsamischem Geschmacke.  

Bild der Hausfrau und Häuslichkeit im Allgemeinen. 

Du Gundelrebe an dem Bach 
Ahmst mir die wackre Hausfrau nach, 
Die ungeschmückt und unbeachtet 
Nur Gutes zu bereiten trachtetl 

Wie du im schlichten Alltagskleid, 
Genügsam, voll Befcheidenheit,
Dich mühend durchs Gedränge windest, 
Im Boden deinen Reichthum findest, 

Wie du nur Weniges begehrst 
Und kaum der Nachbarn Thau verzehrst, 
Die Zeit mit Arbeit dir verkürzest, 
Und Wein und Bier balsamisch würzest

Just so erscheint das brave Weib,
Sorgt nicht für Puz und Zeitvertreib; 
Doch seht sie Mann und Kinder pflegen! 
Sie ist des Hauses Himmelssegen.

(Gabriel Eith)



Samstag, 16. März 2013

Amaranth - Fuchsschwanz

von AnRo0002 (Eigenes Werk) [CC0], via Wikimedia Commons

Amaranth

ist| das Sinnbild der Erinnerung und der Trauer getrennter Freunde, aber auch zugleich der Unsterblichkeit unverlöschlicher Treue an Jesu; denn erst durch das Christenthum erhält die Freundschaft, sowie jedes Lebensverhältniß die höhere Weihe. Nur das Irdische ist Beute des Grades, wahre Liebe ist himmlisch und ewig.

In der goldumkränzten Hülle 
Prangt der Amaranthe Glanz; 
Labt dich ihre höhre Fülle 
O dann reihe sie zum Kranz. 
Leicht zwar schwindet ihre Blüthe 
In der Zeiten flücht'gen Lauf, 
Doch im kindlichen Gemüthe 
Hebt sie die Erinn'rung auf.

Der Kranz von Lilien und Amaranth.
Diesen grünenden Kranz von unverwelklichen Blüthen, *)
Diele Lilie, weiß wie der gefallene Schnee.
Mutter der Liebe, weihen wir dir, die du in sittiger Unschuld
Und mit unsterblicher Treu' unsere Herzen geknüpft!
*) Amaranthen

(Gabriel Eith)

Die Blumensprache sagt:
Mit List und Klugheit werden viele Hindernisse überwunden. Oder: Sei vorsichtig man belauscht uns

Amaranthus retroflexus - Zurückgebogener Fuchsschwanz 

Bild: Leo Michels

Wechselgesang der Blumen

Wechselgesang der Blumen 


Alle. 

Wir Kinder des Lenzen,
Wir keimen und sprießen
Im Garten und Hain,
Auf grünenden Wiesen
Zu duftenden Kränzen
Uns lieblich zu reihn.

Wir krönen die Musen
Mit Blüthen und fröhnen
Zitherens Altar.
Wir zieren der Schönen,
Sanft wallenden Busen,
Leicht flatterndes Haar.

Das Veilchen.

Ich liebe nur Triften,
Mich nährt nur der Morgen
Mit labendem Thau,
Ich blühe verborgen
Doch würz ich mit Düften
Die lachende Au.




Das Vergißmeinnicht. 


An ländlicher Hütte
Umgürt ich die Quelle
Und brüste mich nicht.
An heimlicher Stelle
Entkeim' ich und bitte
Vergiß. ach! mein nicht.




Die Myirthe

Wir kränzen die Haare
Der schmachtenden Bräute,
Der Keuschheit Symbol,
Der Jünglinge Beute,
An Himens Altare,
Ihr schönstes Idol.






Die Rose

Für Fürstin der Beete
Ernannte mich Flora,
Als Amor mich nahm,
Mich malet Aurora
Mit lieblicher Röthe
Ein Sinnbild der Schaam.



Alle. 

Wir alle, wir grünen
In Iris Geschmeide
Und kunstloser Zier;
Der Schönheit zu dienen,
Der Unschuld zur Freude,
Wir huldigen ihr.

(Gabriel Eith)

Freitag, 15. März 2013

Maßliebchen im Schnee - Gedicht Gänseblümchen

Foto: Blumensprache.blogspot.de

Maßliebchen im Schnee.


Was will der Winter in der Blütenzeit?
Ward ihm zu eng sein Reich im kalten Norden?
Er sah den Frühlingsjubel weit und breit
Und sprengte grimmig seines Hauses Pforten.

Nun stürmt er wild daher, der rauhe Greis,
Bedeckt die junge Frühlingswelt mit Flocken.
O zartes Grün, du blickst aus starrem Eis
So trüb, wie Myrtenreis aus greisen Locken!

Maßliebchen zittert im beschneiten Gras,
Es fürchtet sich vor Winters Zorngebärde,
Sein neues, grünes Kleid ist tränennaß,
Das Köpfchen senkt sich schwer zur kalten Erde.

Verschwunden ist der kleinen Krone Gold,
Der Blätterkreis hat schützend sich erhoben,
Drin ruht des Blümchens Kleinod, süß und hold
Geborgen vor der rauhen Stürme Toben.

So flüchtet scheu das sinnige Gemüt
In sich zurück wie jene Frühlingsblume,
Wenn roher Scherz entweiht was still erblüht
In seiner Tiefe, seinem Heiligtume.

Eugenie Marlitt
Öhringen, am 27. April 1854.

Sonntag, 10. März 2013

Die Blumen - Gedicht von Schiller

Die Blumen.

Kinder der verjüngten Sonne,
Blumen der geschmückten Flur,
Euch erzog zu Lust und Wonne,
Ja, euch liebte die Natur,
Schön das Kleid mit Licht gesticket,
Schön hat Flora euch geschmücket
Mit der Farben Götterpracht.
Holde Frühlingskinder, klaget!
Seele hat sie euch versaget,
Und ihr selber wohnt in Nacht.

Nachtigall und Lerche singen
Euch der Liebe selig Loos,
Gaukelnde Sylphiden schwingen
Buhlend sich aus euren Schooß.
Wölbte eure Kelches Krone
Nicht die Tochter der Dione
Schwellend zu der Liebe Pfühl?
Zarte Frühlingskinder, weinet!
Liebe hat sie euch verneinet,
Euch das selige Gefühl.

Aber hat aus Nanny's Blicken
Mich der Mutter Spruch verbannt,
Wenn euch meine Hände pflücken,
Ihr zum zarten Liebespfand:
Leben, Sprache, Seelen, Herzen,
Stumme Boten sicher Schmerzen,
Goß euch dies Berühren ein.
Und der mächtigste der Götter
Schließt in eure stillen Blätter
Seine hohe Gottheit ein.

(Friedrich Schiller)

Foto: pixabay

Der Gärtner - Gedicht von Eichendorff

Der Gärtner 

Wohin ich geh und schaue, 
In Feld und Wald und Thal, 
Viel schöne, hohe Fraue, 
Grüß ich dich tausendmal.

In meinem Garten find ich 
Viel Blumen schön und fein.
Viel Kränze daraus wind ich, 
Und tausend Gedanken bind ich 
Und Grüße mit darein.

Ihr darf ich keinen reichen, 
Sie ist zu hoch und schön, 
Die müssen alle verbleichen, 
Die Liebe nur ohne Gleichen
Bleibt fest im Herzen stehn. 

Ich schein wohl guter Dinge
Und schaffe auf und ab, 
Und ob das Herz zerspringe, 
Ich grabe fort und singe 
Und grab mir bald mein Grab.

(Joseph von Eichendorff
Aus dem Leben eines Taugenichts)


Foto: Garten in Istanbul - Pixabay

Freitag, 8. März 2013

Die Eiche

Eiche mit Früchten: Foto: Leo Michels
Die Eiche - man nennt sie u. a. auch Deutsche Eiche - gehört zur Familie der Buchengewächse. Sommereichen blühen von April bis Mai.

Als Heilwirkung werden der Eiche zugeschrieben: wundheilend, gewebefestigend, blutstillend, entzündungshemmend, verdauungsregulierend, beruhigend, entgiftend, stärkend.

Die Grundbedeutungen in der Symbolik sind Urkraft, Ewigkeit, Fruchtbarkeit, Schutz und Gastfreundschaft, Standhaftigkeit.

Die Blumensprache des Laubes sagt: "Lorbeer den Helden - dem Liebenden der Liebe einfachen Schmuck." An anderer Stelle: "Mein Wille ist unerschütterlich."

Die Eiche (Quercus) hat Blüthen getrennten Geschlechts, jedoch auf einem Baume beisammen; die Frucht ist bekanntlich eine Nuß, welche unten mit dem holzig gewordeneu Kelche umgeben ist, worin sie wie in einem Schüsselchen sitzt. Die Eichbaume sind die Zierden unserer Wälder; besonders flößen die folgenden beiden Arten durch die Größe ihres Wuchses und durch das Alter, welches sie erreichen, Ehrfurcht ein:


  1. Die Edel-, Stiel-, oder Sommer-Eiche (Q. peduneu lada), welche langgestielte große Früchte trägt, aber nur ganz kurzgestielte Blätter hat. 
  2. Die Winter- oder Stein-Eiche (Q. Robur), welche ungestielte, gehäuft beisammen sitzende kleinere Früchte und gestielte Blätter trägt.

    Diese beiden Arten erreichen erst nach 200 Jahren ihre Vollkommenheit, werden über 500 Jahre alt, oft über 130 Fuß hoch, und der Stamm bisweilen von einer Dicke, daß er 30 Fuß im Umfange mißt; doch soll die Steineiche seltner diese Größe erreichen. Sie geben sehr gutes, dauerhaftes Bauholz; auch zu vielen Geräthschaften ist das Eichenholz vortrefflich, weniger taugt es zum Brennen; die Rinde, Blätter und Sägespäne dienen zum Gerben, die Eicheln nicht bloß zur Schweinemastung, sondern auch geröstet als ein gesunder Kaffee für den Menschen; die Kelche der Eicheln können zum Färben gebraucht werden.
  3. Die weichhaarige Eiche (Q. pubescenz), deren Blätter unterhalb mit weichen Haaren bekleidet sind, findet sich in Böhmen, Mähren, Oesterreich und wahrscheinlich auch noch sonst in Süd-Deutschland. 
  4. Die östreichische Eiche (Q. austriaca), welche durch die spitzigen Lappen der Blätter ausgezeichnet ist, wächst in Krain, Kärnthen, Oesterreich und Steiermark. 
  5. Die immergrünende Eiche (Q. Ilex), welche eigentlich den wärmern Ländern von Europa angehört, aber doch auch schon im südlichen Tyrol und in Krain häufig sich findet, bat kleine ungelappte (nur mehr oder weniger gesägte), hellgrüne, lederartige Blätter, welche auf der Unterseite einen graulichen Filz haben, und über den Winter nicht abfallen; dieser Baum erreicht aber keine ansehnliche Größe.
(Quelle: Populäre Botanik: oder, Fassliche Anleitung zur Kenntniss der Gewächse, Bd. 1 Christian Ferdinand Hochstetter)

Gedichte

An die Eiche. 

Unter deine heiligen Eichen,
Mein geliebtes Vaterland!
Wälzte jüngst des Feindes Hand.
Deiner Söhne hlut'ge Leichen;
Und des Friedens goldner Traum
Wich von deinen Blumenmatten,
Nur des Todes bleiche Schatten
Zogen durch den wüsten Raum.

Grünt ihr wieder, deutsche Eichen?
Hebt ihr euer stolzes Haupt,
Mit dem Siegesschmuck umlaubt,
Ueber unsrer Brüder Leichen?
Beut ihr dar dem Vaterland'
Eures Laubes heilge Kronen,
Um den deutschen Mann zu lohnen,
Der den Tod im Kampfe fand?

Grünt und blühet, deutsche Eichen!
Unsrer Väter Schutz und Hort,
Grünt und blühet fort und fort
Ueber unsrer Brüder Leichen.
Rauscht es spät der Enkelwelt
Mahnend zu aus euren Zweigen,
Deutscher Thaten greise Zeugen:
Hier entschlief ein deutscher Held!

(I. D. Symanski)

An die Eiche. 

Unter dieser Eiche laßt euch nieder,
Brüder, seht, hier ist das Mahl bereit:
Trinkt und singt, das erste eurer Lieder,
Sey der Wälder Königin geweiht!

Dir gebührts vor allen, Riesenreiche!
Wunderkind der prächtigen Natur,
Kein Geschöpf im ganzen Pflanzenreiche
Trägt, wie du der Allmacht hohe Spur.

Wer vermag der Jahre Zahl zu nennen,
Die dich auf zum Himmel wachsen sah:
Wer in dunkler Vorzeit zu erkennen,
Was mit dir und um dich her geschah?

Hermann hat vielleicht vom Waffentanze
Einst in deinem Schatten ausgeruht:
Träufelnd von des Siegers Schwert und Lanze,
Netzte dich der stolzen Römer Blut.

Jubelnd brachen seiner Sieger Scharen
Sich den deutschen Lorbeerzweig von dir;
Letzten sich an deiner Frucht und waren
Aermer zwar, doch glücklicher als wir!

Du Vielleicht hast einst den Saft bereitet,
Der aus Luthers mächt'ger- Feder floß:
Und, durch seiner Schüler Kiel geleitet,
Glück und Segen auf die Menschheit goß.

Zahllos ist des edlen Wildprets Menge,
Das sich feist geäßt an deiner Frucht;
Zahllos stehn in herrlichem Gedränge
Millionen Kinder deiner Zucht.

Selbst nach deinem Tode wirst du leben,
Umgewandelt durch des Künstlers Hand:
Wirst, ein Kriegsschiff durch die Fluten schweben,
Schrecken bringend bis zum fernsten Strand.

Dienst dem Britten, der mit stolzen Blicken
Sieggewohnt der Meere Scepter hält;
Oder trägst auf deinem kühnen Rücken
Den Entdecker einer neuen Welt.

Rufest einst, wie ihre Kinder alle,
Die Natur auch uns zur Ruh' ins Grab,
Und hat dich die Axt erreicht; so falle
Auch für uns zum Sarg' ein Brettchen ab!
(Bunsen.)
Philipp Ludwig Bunsen (* 5. September 1760 in Arolsen; † 13. September 1809 ebenda) war Regierungsrat und Schriftsteller. (Quelle: Wikipedia)

Die Eiche.

Nicht den Lorbeer, der in ferner Zone
An des Römers Marmorurne sprießt,
Oder der sich stolz zur Siegeskrone
um die Scheitel fremder Krieger schließt;

Nicht Cytherens*) blüthenreiche Myrthe,
Die den Busen junger Nymphen schmückt,
Oder die der königliche Hirte
Einst in Ida's**) stillen Hain geplückt;

Nicht die schlanken traubenreichen Reben,
Nicht die Palme, die der Eintracht blüht,
Nicht die Zeder will ich heut' erheben
Dir nur, Eiche, singt mein kühnes Lied,

Im geweihten Dunkel deiner Schatten
Saßen einst mit blutgetränkter Hand
Helden, die den Sieg errungen hatten.
und gekämpft für's freie Vaterland;

Ruhten dann in deines Laubes Kühle,
Sangen dann bei hellem Sternenklang
In der Barden heil'gem Saitenspiele
Ihren jubelvollen Siegsgesang;

Flohen Varus stolze Regionen
Flocht aus deinem breiten Laub die Hand
Deutscher Mädchen dem Geliebten Kronen
Der den Römer segreich überwand.

Und, gelehnt an deinem Slamme, ruhte,
Neben sch den abgebrocbnen Speer,
Der Verwund'te, und mit feinem Blute
Tränkt' er deine Wurzel rund umher.

Unter deinem Schatten fchwur Thusnelden
Hermann einst geweibter Liede Bund,
Und das Lob zu früh gefall'ner Helden
Machten hier erhab'ne Barden kund.

Doch es kam des Auslands falsche Sitte,
Und verschwunden war die goldne Zeit;
Zwar zum Palast ward die kleine Hütte,
Aber Treue fioh' und Tapferkeit.

Unsre Krieger duften nur von Narben,
Unsre Helden dürsten nur nach Raub,
Feile Lorbrern heischen unsre Barden,
Aber keiner edles Eichenlaub.

Ach, in ihren Liedern glüht kein Feuer,
Das zu Tbaten Heere einst berauscht,
Und die ernste feierliche Leier
Haben sie um falschen Witz vertauscht.

Unsre Weisen snd zn Schwätzern worden,
Unsre Helden ringen nur, voll Neid
Nach dein Flitterglanz von einem Orden,
 Und verschmähen die Unsterblichkeit.

Wer an Tugend glaubet, hascht nach Träumen
Denn Verdienste schätzt man nur nach Gold,
Tausend sah'n der Oder Fluthen schäumen,
Und  nur Einer starb wie - Leopold!

Wenig Edle trauern nur verschwiegen,
Der Verfolgung und des Neides Raub.
Sterben hin im stummem Mißvergnügen
Und verwelken wie dein dürres Laub;

Wünschen ihren trägen Stunden Flügel
Bald ein Ende dem verhaßten Traum,
Und auf ihrem kalten Todtenhügel
Deinen Schatten, königlicher Baum!

Ja, du sollst nur ihrer Gruft entsprießen,
Dann verweilt bei die des Wandrers Schritt,
Ahndend, daß er unter seinen Füßen
Tugendhafter Herzen Asche tritt.

Und er schwört, von Hochgefühl durchdrungen,
Edle Thaten auch, wie se, zu thun,
Um dereinst in deinen Dämmerungen
Stillbeweint und ehrenvoll zu rnh'n.

(Karl Müchler)


*) In der griechischen Mythologie ist Kythera neben Zypern die Insel der Aphrodite.

**) Ida = Berg auf Kreta

Petersilie


Foto: Leo Michels
Petersilie gehört zur Familie der Doldengewächse. Andere Namen sind Peterling, Peterle. Die Blütezeit ist von Juni bis August.

Petersilie wirkt entwässernd, entgiftend, blutreinigend, appetitanregend, kräftigend, stimulierend, potenzfördernd.

Die Blumensprache sagt: Ich möchte dir gerne etwas Liebes tun.
Oder: Du bist zum nächsten Mittag bei mir eingeladen.

Foto: Leo Michels

Ein kleines Gedicht (Autor unbekannt):

Petersilie. (Petroselinum sativum L.)

Die Petersil.' gekocht im Wein',
Macht Appetit und bricht den Stein,
Treibt den Urin und stärkt den Magen;
Sie macht auch sonst ein gut' Behagen,
Stärkt das Gedächtnis, dient vor Sucht
Und ist des Gartens beste Frucht.

Mittwoch, 6. März 2013

Blumengespräche

Foto: Pixabay
Eine Liste aus dem Büchlein "Neueste Blumensprache oder Blumendeutungen der Liebe und Freundschaft und anderen Lebensverhältnissen" möchte ich neben weiteren von mir eingestellten Listen hier vorstellen. Das Büchlein wurde im Jahr 1860 vom Verlag George Jagunt veröffentlicht.

Wenn Sie die "Blumensprache" vergleichen, mit derjenigen, die in früheren Büchern vorgestellt wurde, so gibt es natürlich Unterschiede. Vergleichen Sie selbst. Unter den unten aufgeführten Links finden Sie die jeweiligen Bedeutungen der vorgestellten Autoren.

"Taschenbuch der Blumensprache oder Deutscher Salem" von J. M. Braun aus dem Jahr 1843

Die Veröffentlichung von Charlotte de Latour "Le Language des Fleurs" im Dezember 1819. Im Jahr 1820 erschien in deutscher Übersetzung von Karl Müchler "Die Blumensprache oder Symbolik des Pflanzenreiches"

Blumengespräche.

Adonisröschen. Schmerzhafte Erinnerungen erweckst du in mir.
Affodil. Sei verschwiegen Schweige still!
Aglay (Akelei). Laß dir fest in's Auge schauen, Darf ich, Schalk, darf ich dir trauen?
Akazie. Wann seh' ich dich wieder'
Aloe. O fühltest du wie sehr ich leide, Du würdest nicht so grausam sein!
Alpenröschen. Die Liebe wird uns glücklich machen.
Apfelblüthe. Was wollen mir deine Augen sagen?
Aster. Du bist unbeständig.
Aurikel. Ich liebe dich, denn du bist der Liebe Werth.

Baldrian. Bist du böse noch auf mich.
Balsamine. Du bist die schönste unter Allen.
Bandgras. Gib mir ein Küßchen.
Basilikum. Lerne nur mich näher kennen, Lernee Schein vom Wahren trennen.
Beifuß. Entziehe mir nicht deine Liebe.
Belladonna. Du bist hinterlistig und untreu.
Betonie. Du bist eitel liebes Kind.
Bohnenblüthe. Oft belausche ich dich.
Brennende Liebe. Nimm hin meine Liebegsluth, ich kann sie länger nicht verbergen.
Brennessel. Laß mich zieh n, sonst räch' ich mich.
Buchsbaum Reis. Ich hoffe beständig.

Cacktus. Wäre doch dein inneres deinem Aeußern gleich! —
Camille. Hast du noch nie Liebe für mich empfunden?
Citrone. Ich kann deine Wünsche nicht erfüllen.
Citronenblatt.  Du trauerst.
Citronenkraut. Herbe ist's verkannt zu werden.
Cyane. Einfachheit und Güte Zeigt mir dein Gemüthe.
Cypresse. Groß ist der Schmerz , den ich um dich erdulde, doch Trost ist's mir, daß ich es nicht verschulde.

Dahlie. Morgen mehr.
Distel. Deine Reden sind sehr spitz.
Dosten. Du holde Gestalt.
Dotterblume. Sei mir gut.
Dreiblatt. Man kann uns nicht entzweien,

Ehrenpreis. Für dich mein Leben.
Eibisch. Laß mich allein.
Eichenreis. Deiner süßen Einladung folge ich gerne.
Eisenkraut. Baue fest auf meine Treue.
Enzian. Vergiß die Kränkung, sei mir wieder hold.
Epheu. Meine Liebe wird ewig blühen.
Erbsenblüthe. Wann darf ich dich an mein Herz drücken.
Erdbeere. Nur Güte und Sanftmuth macht glücklich.
Erdbeerblüthe. Meinem Herzen gibst du neues Leben.
Espenblatt. In dieser Gefahr bleibe mir treu.

Feige. Du begründest meiner Liebe Glück.
Feldröschen. Seh ich dich morgen?
Fenchel. Du willst mich täuschen!
Feuerlilie. Ich bete dich an!
Feuernelke. Dein Liebreiz macht mir Sorgen.
Fingerhut. Wie du so keck Ist nur ein Geck! —
Flieder. Hast du Wort gehalten?
Flockenblume. Hab ich nicht Much und Ausdauer?
Fuchsia. Ich bewundere dich.
Fuchsschwanz. Sei vorsichtig man belauscht unsI

Gänseblume. Ich sehe dich gerne.
Geisblatt. Darf ich hoffen !
Georgine. Was wäre ohne deine Liebe mir das Leben!
Geranium. Heute Abend erwart ich dich.
Gerstenähre. Komm morgen früher.
Glockenblume. Wann kann ich allein bei dir sein?
Gnadenkraut. Liebe verzeihet dir.
Goldblume. Wie kannst du so grausam sein?
Granate. Liebst du stilles, häusliches Glück?
Grashalm. Ich erwarte deine Antwort!

Hagedorn. Ich lebe der süßen Hoffnung!
Hauslaub. Deine Nähe ist mir Wonne.
Heidekraut. Auch in der Ferne, hab ich dich gerne!
Heidelbeere. Deine Gegenliebe ist die Erfüllung meines höchsten Wunsches.
Herbftrose. Ich liebe dich so innig.
Hollunder. Zweifle nicht länger an meiner Liebe.
Hopfen. Sag' leise Ja: dann ruf ich laut, Sei meine Braut!
Hortensia. Wie kannst du mich so vergessen.
Hyacinthe. Ich bin dir gut.

Jasmin. Sei ewig meine Freundin. Je länger je lieber. An deiner Seite.
Immergrün. Bleibt meine Liebe.
Iohannisbeere. Verstelle dich nicht sol
Iris. Meine Ruhe Hast du mir geraubt.

Kaiserkrone. Kaum wage ich mich zu dir zu nahen!
Kamille. Mögen deine Wünsche stets in Erfüllung geh'n
Kartoffelblüthe. O, wärst du meinl
Kastanienblatt. Es sei dir gewährt.
Kastanienblüthe. Verzeihe mir!
Kirschenblüthe. Wie beglückt mich dein Lächeln.
Klee. Der Liebe Schmerz, beengt mein Herz.
Klette. Ich kette mich innig an dein Herz.
Knoblauch. In der Fern' — Hab' ich dich gern
Königskerze. Sei standhaft.
Kornähre. Deine Lieb macht mich reich.
Kornblume. Nur Zufriedenheit bringt Glück.
Kresse. Es war nicht bös gemeint
Kürbisblüthe. Raum ist in der kleinsten Hütte für ein glücklich liebend Paar.

Labkraut. Zeige dich nicht so vertraut.
Lavendel. Dein Benehmen ist mir räthselhaft.
Leberblume. Deine Bescheidenheit hat dir meine Achtung und Liebe erworben.
Levkoje. Laß uns glücklich sein.
Lindenblüthe. Ich bin dir von Herzen gut.
Linsenblüthc. Ich liebe die Ruhe.
Lilie. Du bist so unentweiht und rein wie sie!
Lorbeer. Ich achte dich, doch fühl' ich keine Lieb für dich.
Lorbeerblatt. Wahrer Liebe müssen Zweifel unterliegen.
Löwenmaul. Bezähme deine Zunge.
Löwenzahn. Dein Betragen schreckt jeden ab.
Luzerne. Dir weihe ich mein Leben.

Maiblume. Dein liebes Bild wohnt langst in meinem Herzen.
Majoran. Du bist Männer Feindin!
Malve. Deine Schönheit macht dich stolz.
Mandelblüthe. Deine Reize bezaubern mich.
Mannestreu. Tief nur in der stillen Brust, Wohnt des Lebens Freud und Lust: die Treue!
Mauerpfeffer. Meine Liebe währt ewig.
Maulbeere. Hältst du deinen Schwur?
Melisse. Dein Bild umschwebt mich überall.
Melone. Treue wird belohnt.
Mispel. Ist deine Liebe für mich erkaltet?
Mohn. Dein Eigensinn verbittert mir das Leben.
Monatsrose. Deine Flatterliebe ist von kurzer Dauer.
Moos. Laß uns unsre Liebe verbergen.
Moosrose. Wonnig soll unser Leben sein.
Muscatblüthe. Nur bei dir sind ich mein Glück.
Myrthe. Der Liebe Lohn ist süß, Sie macht die Welt zum Paradies.

Nachtkerze. Ich wache für dich. Nachtviole. Ich vergehe vor Sehnsucht.
Narzisse. O! schenk mir einen Blick aus deinen holden Augen.
Nelke. Mit Sehnsucht denk' ich nur an dich; Denkst du ein wenig auch an mich?
Nießwurz. Du hintergeh'st mich.
Nußbaumblüthe. Befehle über mich, ich bin deinem Dienste geweiht.

Oelzweig. Glück und Heil wandle mit dir auf deiner Bahn.
Oleander. Entzückt bin ich, — seh' ich dich.
Orangenblüthe. Ich möchte dir so gerne sagen, wie lieb du mir im Herzen bist und kann es dir ja doch nicht sagen, weil's jedem Wort unmöglich ist.

Passionsblume. Liebes Kind! dulde, liebe, hoffe!
Petersilie. Gewähre mir der Minne Glück.
Pfefferminze. Dein beißender Spott, thut mir weh'
Pfingstrose. Was dich erschüttert, regt sich in uns beiden, Was du nicht sagst, es ist mir doch bewußt!
Pomeranze. Ohne Ende sei unsere Liebe.
Primel. Trachte ein genügsames Herz zu erlangen.

Quittenblüthe. Du flieh'st vor mir und dennoch lieb' ich dich.

Ranunkel. Du bist wankelmüthig.
Reseda. Güte und Sanftmuth überwiegen die Schönheit.
Ringelblume. Dein ist mein Herz und soll es ewig bleiben.
Rittersporn. Deine Liebe ist meiner Thaten Ziel.
Rose, (rothe) (centifolie.)
Wer nur zu schauen dich kam,
Verläßt voll Liebe dich wieder:
Hätt' auch die Tugend ihn nicht,
Hätt' ihn die Schönheit besiegt.
Rose (weiße.) Erhalte dir die Reinheit des Herzens.
Rose (gelbe.) Ist deine Liebe aufrichtig, täuschest du mich nicht.
Rosenblatt (rothes.) Ja.
Rosenblatt (weißes.) Nein.
Rosenknospe (rothe.) Meine Liebe blüht.
Rosenknospe (weiße.) Achte die zarte Unschuld.
Rosenstengel. Du bist Eifersüchtig.
Rosmarin. Den trüben Stunden der Trennung folgen die frohen Tage des Widerseh'ns. — Bald bin ich auf ewig dein.

Salbei. Um dich ertrag ich Alles.
Sammtnelke. Darf ich deinen platten Worten trauen?
Sauerampher. Mach' kein so böß' Gesicht.
Scabiosa. Werd' ich dich je wiedcrsch'n? und wann?
Schaafgarbe. Deiner Augen sanfter Strahl, Lindert meiner Schnsucht-Qual.
Schlehenblüthe. Dir droh't Gefahr, — hüte dich.
Schlüsselblume. Dein Herz lerne ich nicht ergründen.
Schneeball. Deine Kälte tödtet mich.
Schneeglöckchen. Aus deinen Blicken, strahlet die Reinheit deines Herzens.
Schwertlilie. Von Herzen dir ergeben, Weih' ich dir mein Leben.
Stachelbeere. Laß von Gram mich nicht verzehren.
Sonnenblume. Besiegt die Liebe niemals deinen Stolz?
Seidenpflanze. Deiner Zudringlichkeit bin ich müde.
Sinngrüne, (blaues) Sei mein Freund.
Sinngrünc. (weißes) Dein innerer Werth verbürgt des Glückes Dauer das ich in deiner Liebe fand.
Stechpalme. Sei vorsichtig, Worte tragen sich leicht weiter.
Sternblume. Wähle erst nach Prüfung.
Stiefmütterchen. Warum freust du dich über meine Qual?
Storchschnabel. Du mußt nicht alles glauben was du hörst.
Sturmhut. Warum hast du den Frieden meines Herzens gestört.

Taubnessel. Die Fesseln der Liebe sind leicht.
Tausendgüldenkraut. Deines Herzens Wunsch, gibt mir dein Auge kund.
Tausendschön. Du bist mir zu eitel.
Tarus Reis. Kann ich glücklicher sein als durch dich.
Thymian. Zu heißer Liebe muß sich edle Scham gesellen.
Tulpe. Die Schönheit vergeht.

Ulmenblatt. Des Hoffens bin ich müde.

Veilchen (blaues.) In stiller Verborgenheit blüht nur die wahre Liebe.
Veilchen (weißes.) Nie mögen uns der Liebe Hoffnungen als Traumbild entfliehen.
Vergißmeinnicht. Zarte, sinnige Blume, voll süßer Bedeutung, Schmückst du der Freundinn die Brust, Bleibe dem Herzen stets nah!

Wachholder. Fürchte nicht des Schicksals Schläge, Liebe und Treue zertrümmere seine Macht.
Waldmeister. Verscheuche die Sorge, sei heiter und froh
Weinlaub. Harre aus ohne Verzagen.
Wermuth. Laß dich nicht durch Trennung in Trauer versenken.
Winde. Dein Liebesblick hält mich gefangen.
Wintergrün. Theure ! Nie wird meine Liebe vergeh'n.

Zeitlose. Der Abschied wird mir schwer; lebe wohl!
Zimmetrose. Nach dem Glück der Liebe seh'n ich mich.
Zuckerrose. Deine Küsse sind süß.
Zwiebel. Deine Thränen sind Verstellung.

Samstag, 2. März 2013

Die Akazie

Akazie
Foto: Leo Michels
Die Akazie gehört zur Familie der Schmetterlingsblütler, Unterfamilie Mimosengewächse.

Die Blumensprache sagt: "In deiner Freundschaft wird mein krankes Herz genesen."
Oder:
"Wann sehen wir uns wieder?"









Charlotte de Latour zur Akazie:

Akazie. Platonische Liebe.
Die amerikanischen Wälder haben die Akazien dem Gott der keuschen Liebe geheiligt. Ihre Bogen sind von dem dauerhaften Holz dieses Baumes gemacht, so wie die Spitzen ihrer Pfeile. Diese rohen Kinder der Natur, die nichts unterjochen kann, hegen doch in ihren Herzen ein sehr zartes Gefühl; da sie es durch Worte nicht ausdrücken können, so muß ein blühender Akazienbaum ihr Dolmetscher werden.

Die junge Wilde, darin der gebildetsten Schönen ähnlich, versteht diese schmeichelhafte stumme Sprache und nimmt, erröthend, dieses Opfer der Huldigung von dem an, dessen Herz Achtung und Liebe für sie durchdrungen hat.

Robinie (pseudoacacia)
Foto: Leo Michels
Seit etwa einem Jahrhundert haben die Wälder Canadas unserm Erdkreis diesen Baum geliefert. Der Botaniker Robin, der ihn zuerst nach Frankreich brachte, hat ihm seinen Namen gegeben. Die Akazie verlängert, durch ihren sanften Schatten, ihre duftenden Blüthen, ihr freundliches und frisches grünes Laub, den Frühling. Die Nachtigall baut gern ihr Nest in diesem neuen Ankömmling in unsrer Zone, und lieblich ertönt ihr Gesang aus seinen Zweigen, ein Dank für den Schutz, den sie darin findet.
Anmerkung: Robinie = Falsche Akazie




Hummel auf Robinie
Foto: Hedwig Storch
Jean Robin (* 1550 in Paris; † 25. April 1629 ebenda) war ein französischer Apotheker und Botaniker. Er diente als Hofgärtner unter Heinrich III., Heinrich IV. und Ludwig XIII. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „J.Robin“. 

Die Pariser Medizinfakultät beauftragte Jean Robin 1597 mit der Anlage eines botanischen Gartens. Er führte sowohl die Gewöhnliche Robinie (Robinia pseudoacacia) als auch den Straucheibisch (Hibiscus syriacus) in Frankreich ein. Zwei der Anfang des 17. Jahrhunderts von Robin gepflanzten, auch Scheinakazien genannten Gewöhnlichen Robinien sollen die Jahrhunderte überdauert haben und gelten als die ältesten Bäume der Stadt Paris.
Quelle: Wikipedia

Die Pappel


Foto Leo Michels
Die Pappel steht als Symbol für Totenklage, Furcht, Schmerzen, Ehe, Arroganz. Weitere Namen sind Beberesche, Zitterpappel, Espe.

Redewendungen: 


  • Zittern wie Espenlaub
  • Der Espe das Zittern lehren wollen
  • Es ist keinen Pappenstiel wert

Die Blumensprache sagt: "Ich bin verschwiegen wie das Grab."

Charlotte de Latour über die Pappel

Pappel. Wohlthätigkeit. 
Foto Leo Michels
Die Pappel ist das Symbol der Wohlthätigkeit, sie ist die Freundin des Armen. Sie wächst kunstlos an den Ufern des Baches, der sie tränkt, und um die Hütte, wo man ihr ungestört ein Plätzchen gönnt. Sie unterwirft sich aber auch gutwillig der Kultur, und man sieht zuweilen ihren bescheidenen Stämme mitten unter den Blumen der Gärten. Sie hat nichts finsteres noch abschreckendes, ihr Anblick ist erfreulich und gefällig. Ihre Blüthen, von lieblicher Röthe, stehen mit ihren Zweigen und Blättern in Einklang, die, wie sie, mit einem silberfarbigen wolligen Glanz schimmern.

Sie macht einen gleich sanften Eindruck auf das Auge, das sie betrachtet, als auf die Hand, die sie berührt. Ihre Blüthen, ihre Blätter, ihre Zweige, ihre Wurzel, alles gewährt wohlthatigen Nutzen. Man bereitet daraus Flüssigkeiten, Syrup, Mundküchelchen u. dergl., die eben so wohlschmeckend als heilsam sind. Selbst ihre Wurzel stillt dem verirrten Wanderer, ohne Schaden für seine Gesundheit, den Hunger. Man darf diesen Baum nur mit einigem Nachdenken ansehen, um in allen Naturerzeugnissen Beweise der Güte und Vorsicht zu erkennen. Aber die gütige Mutter Natur hat sehr oft, wie in den Pflanzen, so auch in den Menschen, die größten Tugenden unter der bescheidensten Hülle verborgen.

Quelle: Charlotte de Latour: "Die Blumensprache, oder die Symbolik des Pflanzenreichs.

Die Trespe

Foto Leo Michels
Die Trespen (Bromus) sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Süßgräser (Poaceae). Sie sind weltweit verbreitet.

Trespe. Laster.
Die Trespe gleicht dem Laster, ihr Stiel dem des Walzens; sie wächst unter den nützlichsten Getreidearten. Der kluge, fleißige Landmann sucht sie vorsichtig auszujäten, um nicht zugleich den Sprößling einer guten Saat zu vernichten. So muß ein verständiger Lehrer mit vieler Geduld sich bemühen, die bösen Neigungen, die in dem Herzen seines Zöglings Wurzel geschlagen haben, auszurotten; und sich sorgfältig hüten, nicht auch einen Keim der Tugend zu ersticken, wenn er glaubt, den eines Lasters vernichtet zu haben.

Duguesclins Mutter beklagte sich darüber, daß ihr Sohn täglich, mit Staub bedeckt und oft verletzt in das Schloß zu ihr zurückkehrte. Einst als sie im Begriff war, ihn dafür zu strafen, sagte eine gutmüthige Nonne zu ihr: „Seyn Sie ja behutsam mit Ihrer Züchtigung; es wird eine Zeit kommen, wo diese Fehler, worüber Sie so unzufrieden sind, Ihrer Familie zum Ruhm und dem Vaterlande zum Heil gereichen werden."

Für diese eine Mutter, die auf solche Art einen Mißgriff macht, giebt es sehr viele, die selbst die Trespen der bösen Angewohnheiten und der Untugenden in den Herzen ihrer Kinder hegen und pflegen, und es nur dann erst gewahr werden, wenn sie zur Erntezeit zu tiefe Wurzeln geschlagen haben.
Quelle: Charlotte de Latour "Die Blumensprache, oder Symbolik des Pflanzenreichs."

Korn

Foto: Pixabay

Korn. Reichthum. 

Nach der Meinung der Pflanzenkundigen findet man keine Getreideart mehr in ihrem ursprünglichen Zustande. Alle diese Pflanzen scheinen von der Vorsehung der Obhut der Menschen, nebst der Benutzung des Feuers, anvertraut zu seyn, um ihnen dadurch die Herrschaft über die Erde zu sichern. 

Mit Korn und Feuer kann man alles übrige entbehren, alles übrige erlangen. Der Mensch kann, bloß mit Getreide, alle Hausthiere erhalten, die ihn ernähren und seine Arbeiten mit ihm theilen. Das Schwein, das Huhn, die Gans, die Ente, die Taube, der Esel, das Schaf, die Ziege, die Kuh, der Stier, das Roß, die Katze und der Hund; die ihm dafür zur Wiedervergeltung, Fleisch, Speck, Eier, Wolle u. m. dergl. liefern, ihm nützliche Dienste leisten und ihm Zuneigung und Dankbarkeit beweisen. 

Das Korn ist das erste Band der Geselligkeit, denn sein Anbau und seine Zubereitung erfordern viele und angestrengte Arbeiten und wechselseitige Hilfe; daher nannten auch die Alten die Ceres die Gesetzgeberin. 

Ein Araber, in der Wüste verirrt, erzählt der Dichter Sady in seinem Gulistan, hätte seit zween Tagen nichts gegessen; er sah den Hungertod vor Augen. Als er bei einem Brunnen Vorbeiging, wo die Karavanen zu rasten pflegten, wurde er einen kleinen ledernen Beutel gewahr. Er hob ihn auf: „Gott sey gelobt!" rief er aus: ich glaube, es ist etwas Mehl darin!" Hastig öffnete er ihn, aber, als er seinen Inhalt gewahr wurde, rief er schmerzhaft aus: „O ich Unglücklicher! es ist nur Goldstaub!"
(Quelle: "Charlotte de Latour: Die Blumensprache, oder Symbolik des Pflanzenreichs.")

Ceres ist die römische Göttin des Ackerbaus, der Fruchtbarkeit und der Ehe. Ebenso gilt sie als Gesetzgeberin. Sie war die Tochter des Saturnus und der Ops.
(Quelle: Wikipedia)

Ringelblume, Dotterblume, Goldblume


Ringelblume: Foto Leo Michels
Die Ringelblume gehört zur Familie der Korbblütler. Andere Namen sind Sonnenbraut, Liebfrauenblume. Goldblume, Totenblume. Die Blütezeit ist von Juni bis Oktober

Die Blumensprache sagt: "Kommt Zeit, kommt Rat!" Oder: "Ich wünsche, mit dir zu tanzen."

Die Dotterblume gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse. Die Blütezeit ist von März bis Juni.
Dotterblume: Foto Leo Michels

Nach Charlotte de Latour:
Ringelblume, Goldblume, Dotterblume.
Mühe, Kummer. 

Die Künstlerin Lebrun hat ein kleines niedliches Gemälde verfertigt. Es stellt den Kummer unter der Gestalt eines bleichen, schmachtenden Jünglings bar, dessen gesenktes Haupt unter der Last von einem Gewinde Ringelblumen zu erliegen scheint. Diese goldgelbe Blume hat man zum Sinnbild der Seelenleiden gewählt. Dem Beobachter deut sie viele bemerkungswerthe Sonderbarkeiten dar. Sie blüht fast Jahraus, Jahrein; deshalb nannten sie die Römer Kalenderblume. Ihre Blumen entschließen sich nur von des Morgens früh um neun bis des Nachmittags um drei Uhr; sie drehen sich immer nach der Sonne und folgen ihr vom Auf, bis zum Untergang. In den Monaten Julius und August entströmen ihr in der Nacht kleine glänzende Funken; eine Eigenschaft, die man auch noch bei andern Blumen von der nämlichen Farbe finden soll.

Man kann die schwermüthige Bedeutung dieser Blume auf mehrfache Weise ändern. Mit einer Rose wird sie das Symbol der süßen Sorgen der Liebe; allein bezeichnet sie Langeweile; mit mehrern Blumen von verschiedener Art verflochten, deutet sie darauf hin, daß das Leben ein Gewebe von wechselnden Freuden und Leiden ist. Im Orient will man mit einem Strauß von diesen Blumen und Mohn sagen: „Ich werde deine Sorgen lindern."

Durch solche Zusammenstellung von Blumen, wird ihre Sprache der Dollmetscher unserer Gedanken und Gefühle.

Margaretha von Orleans, die Großmutter Heinrichs IV. von mütterlicher Seite, hatte zum Sinnbild eine Ringelblume, die ihren Kelch nach der Sonne kehrte, mit dem Wahlspruch: „ Ihr nur will ich folgen." Sie wollte damit andeuten, daß alle Ihre Gedanken, alle ihre Wünsche lediglich nach dem Himmel gerichtet wären, wie sich die Ringelblume nur stete zur Sonne wendet. -

Wohl dem, der sie zum zum Vorbild wählet,
Zum Himmel schaut mit Zuversicht!
Wenn ihn ein innrer Kummer quälet,
Umstrahlet ihn der Hoffnung Licht,
Und sie erhellt die dunklen Pfade
Bis zu Elysiums*) Gestade.

Elysium = Elysion, die Insel der Seligen, in der Griechischen Mythologie

Quelle: Charlotte de Latour: "Die Blumensprache, oder Symbolik des Pflanzenreichs"

Eisenkraut

Foto: Leo Michels
Das Eisenkraut gehört zur Familie der Eisenkrautgewächse. Andere Namen sind Taubenkraut, Verbene, Isenkraut, Hahnenkopf. Die Blütezeit ist von Juli bis Oktober. Das Eisenkraut wirkt beruhigend, schmerzlindernd, fiebersenkend, entzündungshemmend, sexuell anregend, äußerlich angewandt  bei Brand- und Schnittwunden,

Die Blumensprache sagt: "Du hast mich verhext". Oder: "Ich reiche dir die Hand zur Versöhnung."

Was sagt die Kennerin der Blumensprache, Charlotte de Latour?
Eisenkraut. Anhänglichkeit.

 Es wäre vielleicht nicht ganz unverdienstlich, wenn die Botaniker der Beschreibung jeder Pflanze eine mit ihr in Bezug stehende moralische Bemerkung beifügten. Sie würden dadurch eine allen Völkern verständliche und ewig bleibende Sprache reden, weil sie mit jedem Lenz neu entsteht und niemals ihre Zeichen ändert. Jupiters Altäre sind umgestürzt, die Wälder, Zeugen von den heiligen Gebräuchen der Druiden, gefällt, Egyptens Pyraimiden werden vielleicht eben so, wie die Sphinx, von dem Sande der Wüsten verschüttet werden; aber immer blühet Lotus und Schilf an den Ufern des Nils; immer wird die Mistel erblühen und das Eisenkraut auf dürren Hügeln wachsen.

Des Eisenkrauts bedienten sich die Alten bei einer Menge von Wahrsagungen; man schrieb ihm mehrere geheime Kräfte zu, unter andern auch, daß es Feinde aussöhnen könne, und jedesmal, wenn die Römer Waffenherolde zu andern Völkern, als Boten des Friedens oder des Krieges, schickten, überbrachte einer von ihnen Eisenkraut.

Die Druiden hielten diese Pflanze sehr heilig, bevor sie von ihnen gesammelt wurde, brachten sie der Göttin der Erde ein Opfer. Auch die Magier trugen, wenn sie die Sonne anbeteten, in ihren Händen Zweige des Eisenkrautes.

Venus, als Siegerin, trug eine Krone von Myrrthen, durchflochten mit dieser Pflanze. In den nördlichen Provinzen Frankreichs sammeln die Hirten dieses geheiligte Kraut mit besondern Gebräuchen und unter Hersagung von Sprüchen, die ihnen nur verständlich sind. Sie pressen den Saft daraus zu bestimmten Zeiten des Mondwechsels. Sie machen damit abwechselnd, bald als Aerzte, bald als Zauberer, gesund, und sich furchtbar. Durch das nämliche Mittel verstehen sie die Kunst, Schmerzen zu lindern, aber auch nachtheilig auf die Heerden ihrer Brodherren und auf die Herzen der jungen Mädchen zu wirken. Hauptsächlich soll das Letztere mit diesem Kraute der Fall seyn, wenn jene Hirten jung und hübsch sind. Daher ist das Eisenkraut auch noch jetzt, wie bei den Alten, ein Mittel zur Bezauberung.

Doch Täuschung ist des Eisenkrautes Kraft,
Kein Bau», kein Strauch, kein Zweig und keine Blume
Erweckt im unbewachten Heiligthume
Des Herzens jene süße Leidenschaft,
Die die Natur den Sterblichen verlieh.
Ihm in dem harten Kampfe mit dem Leben,
Durch ihre göttliche Magie
Das Vorgefühl der Seligkeit zu geben;
Es ist der Herzen Sympathie.

(Quelle: Charlotte de Latour "Die Blumensprache, oder Symbolik des Pflanzenreichs")

Freitag, 1. März 2013

Jasmin

Foto: Leo Michels
Jasmin gehört zur Familie der Ölbaumgewächse. Die Blütezeit ist von Juni bis September. Die Blumensprache sagt: "Du bist bezaubernd." Oder: "Deine Geistesgaben erregen Bewunderung.

Jasmin.
Liebenswürdigkeit.

Von Charlotte de Latour 

Es giebt Personen, die, durch ihre glückliche Gemüthsstimmung, nur dazu geboren zu seyn scheinen, um das Band der Geselligkeit zu schürzen : sie haben in ihrem ganzen Wesen so viel Geschmeidigkeit und Anmuth, daß sie sich in allen Verhältnissen zu finden wissen, sich jedem Geschmacke anschmiegen und jedes fremde Verdienst noch mehr an's Licht ziehen. Sie sind so gefällig, daß sie allem, was ein Anderer spricht, die größte Aufmerksamkeit schenken, sich selbst vergessen, um Andern nützlich zu werden, schweigen um Andere zu hören; sie schmeicheln Niemanden, trachten nach nichts, beleidigen niemals; ihr Verdienst ist eine Gabe des Himmels, wie die eines hübschen Aeußern; kurz, sie gefallen, weil die Natur sie liebenswürdig gemacht hat.

Der Jasmin ist ein sehr passendes Sinnbild einer solchen Liebenswürdigkeit. Als er um das Jahr 1560 durch spanische Schifffahrer aus Indien nach Europa gebracht wurde, bewunderte man die Schmiegsamkeit seiner Zweige, den sanften Glanz seiner gesternten Blumen, und man glaubt, daß man die Fortpflanzung einer so zierlichen und zarrgeformten Blume nur in heißen Treibhäusern bewirken könne. Sie gedieh darin; man behandelte sie nun in kühlern Gewächshäusern, sie schoß hier bewundernswerth empor; man wagte es endlich, sie in's Freie zu pflanzen, wo sie jetzt, ohne alle Pflege, dem strengsten Winter trotzt.

Häufig sieht man den Jasmin, wie er, nach allen Richtungen, die man ihm giebt, seine geschmeidigen Zweige willig ausstreckt. Er schießt, an Stäben sich rankend empor, wölbt sich zu Lauben in allen Gestalten, und breitet ein freundliches Grün über Terrassen und Mauern aus. Früher, sich unter der Scheere des eigensinnigen Gärtners fügend, zeigte er auf einen schwachen Stamm, die Gestalt eines jungen Pommeranzenbaums. Unter allen Formen verstreut er eine reiche Ernte von Blüthen, wodurch die Luft erfrischt und mit Balsamdüften geschwängert wird. Um seine zarten und freundlichen Blumen gaukelt der flüchtige Schmetterling, und die thätige Biene saugt aus ihnen reichlich den süßesten und besten Honig. Der liebende Schäfer vereint den Jasmin mit der Rose um damit den Busen der Schäferin zu schmücken, und eben so krönet er, zu einer Girlande gewunden, die Stirn einer Fürstin.

Ehe der Jasmin nach Frankreich verpflanzt wurde, war er schon in Italien einheimisch. Ein Herzog von Toscana befand sich zuerst in seinem Besitz. Aus Neid, wollte er sich ausschließlich dieses Besitzes erfreuen. Er verbot daher seinem Gärtner, davon nicht einen Zweig, eine Blume wegzugeben. Der Letztere würde diesem Befehl auch wahrscheinlich treu nachgekommen seyn, wäre er nicht verliebt gewesen. Aber an dem Geburtstage seiner Geliebten überreichte er dieser einen Blumenstrauß, und um solchem einen höhern Werth zu geben, zierte er ihn mit einem Zweig des seltnen Jasmin. Das junge Mädchen, um diese fremde Pflanze recht lange unverwelkt zu erhalten, setzte sie in frische Erde; der Zweig blieb das ganze Jahr über grün, und am folgenden Frühling schoß er üppig empor und trug Blüthen. Ihr Liebhaber lehrte sie, wie sie dieses fremde Gewächs behandeln müsse, und es wucherte reichlich unter ihrer sorgsamen Hand.

Sie war arm, der Geliebte auch nur in dürftigen Umständen, und ihre bedächtige Mutter verweigerte ihre Zustimmung zu einer Verbindung, wo bald die Armuth bei Beiden eingekehrt seyn würde. Doch Liebe ist sinnreich und thut oft Wunder; das Mädchen wußte ihre Gunst zu benutzen. Sie verkaufte Ableger von ihrem Jasmin, und wurde so reichlich dafür bezahlt, daß sie dadurch eine für sie hinlängliche Summe Geldes sammeln konnte, womit nun ihres Geliebten und ihre innigsten Wünsche erfüllt wurden.

Die Jungfrauen in Toscana, zur Erinnerung an dieses Ereigniß, tragen noch immer an ihrem Hochzeittage einen Strauß von Jasmin, und es ist dort zum Sprichwort? geworden: „Ein Mädchen, das einen Jasminstrauß zu tragen verdient, ist reich genug, einen Mann glücklich zu machen."

So hat also die Hand der Liebe zu, erst den Jasmin weiter verpflanzt, und möge er überall an dem hoffenden Busen freundlicher Bräute ihre Erwartungen erfüllen.
(Quelle: Charlotte de Latour "Die Blumensprache oder Symbolik des Pflanzenreichs")