Dienstag, 19. Februar 2013

Das Schneeglöckchen Prosa

Bild: Leo Michels
Beim Stöbern in verschiedenen alten Werken bin ich auf einige Geschichten über das Schneeglöckchen gestoßen.

Die Schreib- und Ausdrucksweise entspricht zwar nicht mehr dem heutigen Zeitgeist. Wer aber Prosa von alten Dichtern mag, der mag sicher auch diese netten Beschreibungen.

Hier gibt es mehr übers Schneeglöchcken und hier ein Gedicht über das Schneeglöckchen.



Das Schneeglöckchen (von Wilhelm Wagner) 

Als der Engel der Blumen die Kinder des Lenzes erschaffen, und sie alle bekleidet hatte mit Anmuth und Liebreiz, da freute er sich der lieblichen Blumen und dachte, eine zu schaffen noch, mit einfachem Schmucke gezieret, daß sie verklaren möge die Tage des scheidenden Winters. Siehe! da strebten herauf aus dem Schoos der nährenden Erde zarte Blätter mit freudigem Grün; drauf zeigt sich ein Blümchen, weiß, wie der glänzende Schnee. Es sah mit liebenden  Augen zu ihm der Engel hinab, und sprach die segnenden Worte: „Blühe du in Anmuth auf, unschuldiges Blümchen! Mögen vor allen die Kinder Dich lieben, und Deiner sich freuen: Denn Du bist ja ein Bild des beginnenden Lebens und gleichest  stillen Ahnungen, die im jungen Busen sich regen. Wie im glänzenden Weiß der Farben jegliche schlummert, so auch liegt in dem Kind das ganze buntfarbige Leben noch in einem Farbentone und himmlischer Reinheit; — Wie das liebliche Grün uns mahnet zu hoffen, zu harren, So auch zeigt sich im Kind die schöne Hoffnung des Lebenes," also der Engel. —

Das Blümchen nannten Schneeglöckchen die Menschen, und es ward für sie ein Blümchen voller Bedeutung. An das Leben erinnert es uns der munteren Kinder, an die Hoffnungen mahnet es des kindlichen Lebens. Wer verweilte nicht gern im Kreise der Kinder ? — Sie leben noch in einer schöneren Welt, wo Liebe und Unschuld gleich Paradiesesblumen erblühen, wo Güte und Einfalt noch nicht gewichen sind. Auf einem blühenden Eiland lebt das fröhliche Kind, und ruht im Schatten der Bäume, spielt mit Blumen, die es am Rande der Quelle gepflücket, locket die Täubchen herbei und lauscht dem Gesange der Vögel.

Gold'ne Träume umschweben sein Haupt, und wiegen in Schlummer sanft es ein, und es sieht im Traume die Engel und fragt sie, wer die Sterne gemacht, und wer die erwärmende Sonne, wer die Vögel ernährt, und die Fischlein urd die Gewürmer. O! wie so lieblich ist es, zu seyn bei fröhlichen Kindern, und wie freuen wir uns bei ihnen entschwundener Zeiten? —

Wie ein blühender Baum der Hoffnungen viele erreget, so erreget ein Kind die Hoffnungen liebender Menschen. In der Seele des Kinde ruhet der Keim aller Tugend, aller Weisheit und Frömmigkeit und der göttlichen Liebe. Siehe! sie wachsen heran, und werden glückliche Menschen, treffliche Bürger des Staats und eifrige Diener der Kirche, edle Verfechter des Rechts und treue Beförd'rer des Guten, liebende Väter und Mütter und Familienhäupter. O ihr, die ihr des Glücks euch erfreut und des köstlichsten Schatzes, Kinder zu haben, — ach! werdet nicht müd, sie liebend zu pflegen, daß der herrliche Keim, in ihrer Seele gelegen, schön und kräftig erwachse zum Baum, mit Früchten behaftet! Bleibt in der Lieb', und hoffet und glaubt, daß eure Liebe einst mit reichlichem Segen lohnt der himmlische Vater!

Vorwort zum Buch "Schneeglöckchen, Lyrische Erstlingsblüthen" von G Sigmund

Einsam blühte ein Schneeglöckchen im Walde, mit Wehmuth ringsum das schneebedeckte Moos und die schlafenden Blumen betrachtend, Todessehnsucht im Herzen. Da neigte sich, durch des Schneeglöckchens eigenes Grabgeläute aus den Träumen erweckt, mitleidvoll ein junges Tannenbäumchen zu ihm hernieder und flüsterte ihm von dem schönen Frühling voll Sonnenschein und Freude, von dem Frühling, der nun bald seinen Einzug halten werde, zu. Da erbebte auch des Schneeglöckchens Herz voll Lebenslust und Hoffnung, und liebewarm aufschauend zu dem grünenden Bäumchen begann es, den Frühling einzuläuten
(Gottlob Sigmund)

Montag, 18. Februar 2013

Fingerhut


Fingerhut, Roter

Der Fingerhut gehört zur Familie der Rachenblütler.

Andere Namen für Fingerhut: Hexenglocken, Waldglocken, Teufelshut, Giftblume, Schlangenblume.

Die Blütezeit ist von Juni bis August.

Die Bedeutungen in der Symbolik sind Tod, Unheil und Heilung, Trug, lockende Schönheit und lauernde Gefahren.

Die Blumensprache sagt:
"Ich habe bereits schlechte Erfahrung gemacht."
oder
"Du erregst Misstrauen."
"Wie du so keck ist nur ein Geck."

Dem Fingerhut werden auch Heilwirkungen zugeschrieben. Er soll harntreibend, herzstärkend wirken (wegen der Giftigkeit der Pflanze natürlich nur in entsprechend geringen und kontrollierten Dosierungen).

Der Fingerhut kommt in allen Wäldern Mitteleuropas vor, außer auf kalkigen Böden. Alle Pflanzenteile des Fingerhuts sind stark giftig.  Daher sollte man ihn möglichst nicht in Gärten pflanzen, in denen sich Kinder aufhalten, obwohl seine Blüte wunderschön ist.

Gedichte

Waldgruß

Waldhornschall
Hör' ich dahinten im Wasgenwalde!
O sieh, der Fingerhut
Leuchtet von sonniger Halde!
Eidechsen huschen über'n Stein,
Üppig wuchert der Thymian-Rain,
Hummeln hangen am heißen Klee
O Wald, mein Wald!
Nach deinen Wonnen ist mir weh!

Friedrich Lienhard
Aus der Sammlung Heimat

Sonntag, 17. Februar 2013

Erdbeere Walderdbeere

Die Erdbeere gehört zur Familie der Rosengewächse. Sie blüht von April bis Juli, manches Mal bis in den Herbst.

In der Symbolik bedeutet die Erdbeere Frucht guter Werke und Gedanken, Wonnen des Seelenheils, Gutmütigkeit, aber auch irdische Verlockung und Verdammnis, Demut, Bescheidenheit, Reife und Frühreife.

Die Blumensprache sagt: "Du bist mir zu unreif".
Aus anderer Quelle:
Erdbeere (Frucht): Ich bitte um einen Kuss von deinen roten Lippen
Erdbeerblüte: Es gibt eine Neuigkeit

Walderdbeere Blüte
Bild: Leo Michels

Die Walderdbeere 


Die gemeine, wilde oder Walderdbeere hat eine braune Wurzel, die sehr faserig ist und lange fädige nackte Ausläufer treibt, die an einzelnen Stellen Wurzeln schlagen und Oberstöcke treiben, also neue Pflanzen hervorbringen. Die Blätter sind 3  bis 6-zählig, mit eirunden stumpfen, gesägten ungestielten Blättchen, die oben mit zerstreuten anliegenden Haaren besetzt, unterseits aber fast ganz seidig und graugrün sind.

Walderdbeere Frucht
Bild: Leo Michels


Die Walderdbeere gedeiht auf lichten Wald- und Grasplätzen, bei sonniger Lage und fettem Boden in Europa und dem nördlichen Asien. Der Genuss der Früchte  ist gesund und vorzüglich den Bodagristen (an Gicht Erkrankten) und am Stein leidenden zu empfehlen, aber man muss sie frisch oder mit Wein genießen. Sie sollen den Weinstein an den Zähnen lösen und geben einen guten Essig, Wein und Branntwein.


Gedichte

Die Erdbeere

Bei heißen Sonnenbränden,
Du Beere, duftig, roth,
Mit nimmermüden Händen
Pflückt dich das Kind der Noth.

Es sieht die Fülle prangen
Und unterdrückt dabei
Das eigene Verlangen,
Wie mächtig es auch sei.

Gehäuften Topf und Teller
Trägt es zum Händler dann;
Der geizt noch mit dem Heller –
Er ist ein kluger Mann.

Doch nicht bei seines Gleichen
Vollendet sich der Kreis:
Erst auf dem Tisch des Reichen,
Der zu bezahlen weiß.

So wird zur Menschenhabe
Und dient dem Wucher nur
Selbst deine frei'ste Gabe,
O liebende Natur!

Ferdinand von Saar

Drachenwurz - Calla

Drachenwurz -Calla - Kalla

Als ein Zeichen für Unsterblichkeit wird die Calla häufig in Trauergebinden verwandet. Wegen ihrer weißen Farbe galt bzw. gilt sie teilweise heute häufig noch als Totenblume.

Foto: Eka
In Blumengebinden allerdings, auch gemeinsam mit anderen Blumen zusammen, wirkt sie edel und elegant. Als Geschenk überreicht ist die Drachenwurz Symbol für Schönheit und Anerkennung.

Die Blumensprache sagt: "Ich bewundere dich von fern, doch wag' ich's nicht, dir zu nahen."

Aber auch als Heilpflanze war die Drachenwurz bzw. Calla bekannt. Ob die in nachfolgendem Auszug beschriebene Heilwirkung heute noch von Bedeutung ist, kann ich leider nicht beurteilen.

Die Drachenwurz ist zweierlei, groß und klein.

Die große Drachenwurz hat Blätter, welche auf der Seite einwärts gebogen sind und einen zwei Ellen hohen Stengel, gerad, glatt und ziemlich dick, scheckich und mit schwarzen Makeln besprengt wie eine Schlange, hat eine große, runde Weiße Wurzel mit mit einer dünnen Haut umgeben.

Die kleine Drachenwurz hat auch einen glatten, hohen starken Stengel mit rothen Tüpflein besprengt wie eine Schlange: die Blätter sind je eines an einem Stiel, rund wie Epheu, aber so tief gespalten, daß eine jede Spalte ein besonderes langes Blatt bildet: oben auf dem Stengel erscheint eine Hülse oder Scheide. Wenn diese sich öffnet, kommt ein Kölblein hervor, um welches sich der Samen wie die Beere um eine Traube bildet, zuerst grasgrün, später safrangelb. Es wächst gern bei den Zäunen und an schattigen Orten: man zieht es auch in den Gärten. Drachenwurz ist warm und trocken im zweiten Grad. Das Pulver der Drachenwurz mit Honig vermischt und eingestrichen, heilt und säubert die bösen um sich fressenden Geschwüre: in die Fisteln gebracht, heilt es dieselben. Die grünen Blätter, auf frische Wunden gelegt, heilen solche, aber wenn sie dürr sind, schaden sie wegen ihrer Schärfe.

Ein wollenes Zöpflein in dem Saft dieses Krautes genetzt und in die Nase gethan, heilt die inwendige Geschwulst, polypus genannt, und wehrt dem Krebs. Den Samen dieser Wurzel gestoßen und ein halb Quintlein in weißem Wein eingenommen, bringt die versteckte monatliche Reinigung. Schwangere sollen weder an der Wurzel noch an dem Kraut riechen, denn es ist ihnen höchst schädlich. Das aus den Blättern destillierte Wasser zu 6 Loth in einem Quintlein guten Theriak genommen, treibt den Schweiß gewaltig und leistet auf diese Weise gegen die Pestilenz ausgezeichnete Hilfe, wie solche Dr. Durantes beschreibt, und werde dieses Mittel von den Engländern in Zeiten der Pest viel gebraucht. 

Auszug aus: Populäre Pflanzenkunde und Hausapotheke Christian Birkmeyer aus dem Jahr 1868 (alte Schreibweise wurde beibehalten).

Samstag, 16. Februar 2013

Die Rosen

Die Rosen von Louise Cortambert alias Charlotte de Latour

Foto: pixabay 
Nur wem die Natur die Gabe der Dichtkunst ganz versagte, hat nicht das Lob der Rose gesungen? Die Dichter haben ihre Schönheiten nie zu hoch erhoben, noch ihren ganzen Liebreiz in ihren Gesängen erschöpft. Mit Recht haben sie die Rose eine Tochter des Himmels, den Schmuck der Erde, die Glorie des Frühlings genannt; aber welche Sprache vermag es, alle die Reize dieser schönen Blume, ihre wollustathmende Zartheit, ihre göttliche Anmuth zu schildern? Wie soll man die Fülle ihrer sanften Wölbung, die liebliche Mischung ihrer Farben und die sanften Übergänge darin, den süßen Geruch, den sie aushaucht, beschreiben?


Seht, wie sie sich im Frühling sanft aus ihren zierlichen Blättern erhebt, umringt von zahlreichen Knospen. Die Königin der Blumen kost mit dem sanften Zephyr, der sie umgaukelt. Sie schmückt sich mit dem Thau, der sie bedeckt, sie lächelt der Sonne,  deren Strahlen sich ihr Kelch entschließt. Die Natur hat sich gleichsam erschöpft, um sie mit dieser wunderbaren Frische, diesem Farbenglanz, Wohlgeruch und anmuthigen Zauberreiz zu schmücken. Die Rose verschönert das weite Erdenrund, sie blüht in allen Zonen. An den Tage, wo sich alle ihre Schönheit in der ganzen Fülle ihrer Pracht, entfaltet, welkt sie aber auch schon; doch in jedem wiederkehrenden Lenz erblüht sie neu in frischer Anmuth.

Rosen von Vargemont
Gemälde von Pierre-Auguste Renoir 1882
Die Dichter haben ihr in allen Sprachen, durch Lobgesänge,
Huldigungen dargebracht, und schon ihr Name ist eine Zierde ihrer Werke. Die Rose, ein Bild jedes Alters, ein Dolmetscher aller unsrer Gefühle, fehlt bei keinem Feste, sie theilt unsere Freuden und unsere Leiden. Die liebenswürdige Heiterkeit bekränzt sich mit ihr; die keusche Verschämtheit leiht von ihr das zarte Inkarnat, das die Schönheit noch unwiderstehlicher macht; man reicht sie der Tugend zum Preise: sie ist das Bild der Jugend, der Unschuld und des Frohsinns. Sie ist die Blume der Liebesgöttin, und im Wettstreit mit der Schönheit, besitzt sie, wie jene, diese Anmuth, die noch schöner ist, als Schönheit selbst.

Anakreon, der Sänger der Liebe, hat die Rose besungen, und um sie würdig zu feiern, mögen hier seine beiden Lieder, zu ihrem Lobe, stehen.

gartengruen-24.de

 1

Laßt uns Rosenknospen binden
In den dunkeln Rebenkranz;
Rosen um die Schläfe winden
In dem schonen Blüthenglanz!

Rosen blüh'n auf holden Lippen,
Blilhen in der Wangen Gluth;
Darum laßt uns fröhlich nippen,
Ha! der Wein giebt Uebermuth.

Rosen sind des Frühlings Pflege,
Eine Pracht Im Blumenfeld;
Rosen sind ein Lustgeheg
In der hohen Götterwelt.

Rosen in den Lockenringeln,
Tanzt auf munterm Lustgebot,
Wenn die Grazien ihn umzingeln,
Selbst der kleine Liebesgott.

Auch ich schick" mi«Ich an zum Tanze,
Rühre schon mein Saitenspiel;
Rosen wehen in dem Kranze
Duftend um die Stirne kühl.

Bald, bei süßem Kußgeflüster,
Aus dem Busen voll und warm,
In der Rebenlaube düster
Schweb' ich selig Arm in Arm!

2

Der bekränzte Frühling naht!
Rosen blüh'n auf Thal und Höhen,
Und so manches Rosenblatt
Sehen wir am Hügel stehen;
Drum entfalte dich, mein Lied,
Gleich dem Knöspchen, das erblüht.

Rosen sind ein Götterhauch,
Sind des Sterblichen Entzücken;
Ja, die Grazien sollen auch
Rosen nur zum Sträußchen pflücken,
Wählen Liebende zum Raum
Sich den blüthenreichsten Baum.

Einen schönen Rosenzwelg
Trägt bedeutungsvoll die Liebe;
Wenn die Rose als Vergleich
In den Dichtungen nicht bliebe.
Ach! wie stünd's um euren Ruhm,
Sänger aus dem Alterthum!

Rose, süßes Dichterblatt.
Süß, wer Dich im Dornenflechte.
Lüstern angerühret hat;
Süß, wer mit verletzter Rechte
Aus dem Kelch, wo Wollust blinkt,
Deinen Balsamathem trinkt.

Rosen schimmern allzumal,
Auf dem hohen Gastgepränge,
Und am kleinen Bundesmal;
Wenn dem Weingott Hochgesänge
Der bekränzte Dichter weiht,
Werden Rosen hingestreut!

Überall herrscht Rosengluth:
Rosig ist die Morgenröthe,
Rosig stürmt das junge Blut,
Wenn die ferne Hirtenflöte
Sehnsuchtsvoll hinüberschallt,
Wo die stille Unschuld wallt.

Siechen giebt sie — Lebenskraft
Sterbenden die letzte Freude;
Selbst im Grab dringt Rosensaft
Aus des Todten Sterbekleide. —
Schon verwelkt im Trauerhaus,
Strömet Wohlgeruch heraus.

Lieblich wehet noch Ihr Hauch
Durch die eingeschrumpften Blätter,
Am bemoosten Rosenstrauch;
Unvergänglich wie die Götter,
Ohne eines Alters Spur —
 Ist sie göttlicher Natur.

Als einst an das Uferland
Venus trat, und sich dem Schooße
Blauer Wogen nun entwand,
In dem stürmenden Getose
Träufelnd von des Meeres Thau,
An dem schönsten Gliederbau; —

Als Athene hoch und hehr,
Jüngst geboren, war schauen
Im Olymp, mit Schwert und Speer
Ganz gewappnet und voll Grauen;
Ja, in jener seelgen Zeit
Voller Kraft und Fruchtbarkeit;

Da erwuchs das Rosenreis,
und dem Knöspchen sprang die Hülle,
Mutter Erd' ! auf dein Geheiß,
Und mit schöngewundner Fülle,
Blätterte das Blümchen sich
Langsam auf und minniglich.

Und der seel'gen Götter Schaar
Sprengte Nektar auf die Blüthe,
Bis sie sanft geröthet war.
Dornen sind an dieser Blüthe
Irdisch nur, den Himmelshauch
Gaben Götter diesem Strauch.

M. F. Anakreon, mit Erläuterungen aus Friedrich Chrtstoph Broße.
Berlin 1806, bei Heinrich Fröhlich.
Anm.: Anakreon lebte um 550 vor Chistus.
          Die ursprüngliche Schreibweise wurde beibehalten

Mehr über die Blumensprache der Rose finden sie im Wörterbuch der Blumensprache von Charlotte de Latour und in einer Liste der Blumensprache von J.M. Braun.


Rose (gelbe) ----- Wenn du noch keinen Anbeter hast, so sey nicht neidisch auf die glücklicheren.
Rose (rothe), Centifolie ----- Ich kenne nichts herrlicheres, als deinen Besitz. Entscheide über mein Glück.
Rose (weiße) ----- Bald werde ich das Opfer meiner hoffnungslosen Liebe werden.
Rose (Monats-) ------ Soll meine Sehnsucht mich verzehren?
Rose (entblätterte) ------ Du hast mich unglücklich gemacht.
Rose (einfache, eglanteria) ------  Deine Liebe hat keine edlen Triebfedern.
Rosenblatt (rothes). ----- Ja.
Rosen blatt (weißes) ----- Nein.
Rosenknospe (rothe) ----- Bisher war Liebe meinem Herzen fremd, erst jetzt ahne ich ihr Glück.
Rosenknospe (weiße) ----- Noch bist du rein, wache über deine Neigungen.

Zum Schluss noch ein uraltes Rezept 

(Alte Schreib- und Ausdrucksweise wurde teilweise übernommen)

Rosen - Essig. 

Zwei starke Hände voll wohl verlesene Blätter von den gewöhnlichen roten Rosen, einige Pfefferkörner und ganze Gewürznelken, etliche Stängel Zimt und etwas ganze Muskatblüte gibt man zusammen in ein Glas, gießt eine Maaß guten Weinessig darüber, setzt es an die Sonne und lässt es endlich stehen. Auf diese Weise wird der Essig recht. Wenn das Gewürz nicht anständig ist. kann man ihn auch ohne Gewürz machen.