Freitag, 8. März 2013

Die Eiche

Eiche mit Früchten: Foto: Leo Michels
Die Eiche - man nennt sie u. a. auch Deutsche Eiche - gehört zur Familie der Buchengewächse. Sommereichen blühen von April bis Mai.

Als Heilwirkung werden der Eiche zugeschrieben: wundheilend, gewebefestigend, blutstillend, entzündungshemmend, verdauungsregulierend, beruhigend, entgiftend, stärkend.

Die Grundbedeutungen in der Symbolik sind Urkraft, Ewigkeit, Fruchtbarkeit, Schutz und Gastfreundschaft, Standhaftigkeit.

Die Blumensprache des Laubes sagt: "Lorbeer den Helden - dem Liebenden der Liebe einfachen Schmuck." An anderer Stelle: "Mein Wille ist unerschütterlich."

Die Eiche (Quercus) hat Blüthen getrennten Geschlechts, jedoch auf einem Baume beisammen; die Frucht ist bekanntlich eine Nuß, welche unten mit dem holzig gewordeneu Kelche umgeben ist, worin sie wie in einem Schüsselchen sitzt. Die Eichbaume sind die Zierden unserer Wälder; besonders flößen die folgenden beiden Arten durch die Größe ihres Wuchses und durch das Alter, welches sie erreichen, Ehrfurcht ein:


  1. Die Edel-, Stiel-, oder Sommer-Eiche (Q. peduneu lada), welche langgestielte große Früchte trägt, aber nur ganz kurzgestielte Blätter hat. 
  2. Die Winter- oder Stein-Eiche (Q. Robur), welche ungestielte, gehäuft beisammen sitzende kleinere Früchte und gestielte Blätter trägt.

    Diese beiden Arten erreichen erst nach 200 Jahren ihre Vollkommenheit, werden über 500 Jahre alt, oft über 130 Fuß hoch, und der Stamm bisweilen von einer Dicke, daß er 30 Fuß im Umfange mißt; doch soll die Steineiche seltner diese Größe erreichen. Sie geben sehr gutes, dauerhaftes Bauholz; auch zu vielen Geräthschaften ist das Eichenholz vortrefflich, weniger taugt es zum Brennen; die Rinde, Blätter und Sägespäne dienen zum Gerben, die Eicheln nicht bloß zur Schweinemastung, sondern auch geröstet als ein gesunder Kaffee für den Menschen; die Kelche der Eicheln können zum Färben gebraucht werden.
  3. Die weichhaarige Eiche (Q. pubescenz), deren Blätter unterhalb mit weichen Haaren bekleidet sind, findet sich in Böhmen, Mähren, Oesterreich und wahrscheinlich auch noch sonst in Süd-Deutschland. 
  4. Die östreichische Eiche (Q. austriaca), welche durch die spitzigen Lappen der Blätter ausgezeichnet ist, wächst in Krain, Kärnthen, Oesterreich und Steiermark. 
  5. Die immergrünende Eiche (Q. Ilex), welche eigentlich den wärmern Ländern von Europa angehört, aber doch auch schon im südlichen Tyrol und in Krain häufig sich findet, bat kleine ungelappte (nur mehr oder weniger gesägte), hellgrüne, lederartige Blätter, welche auf der Unterseite einen graulichen Filz haben, und über den Winter nicht abfallen; dieser Baum erreicht aber keine ansehnliche Größe.
(Quelle: Populäre Botanik: oder, Fassliche Anleitung zur Kenntniss der Gewächse, Bd. 1 Christian Ferdinand Hochstetter)

Gedichte

An die Eiche. 

Unter deine heiligen Eichen,
Mein geliebtes Vaterland!
Wälzte jüngst des Feindes Hand.
Deiner Söhne hlut'ge Leichen;
Und des Friedens goldner Traum
Wich von deinen Blumenmatten,
Nur des Todes bleiche Schatten
Zogen durch den wüsten Raum.

Grünt ihr wieder, deutsche Eichen?
Hebt ihr euer stolzes Haupt,
Mit dem Siegesschmuck umlaubt,
Ueber unsrer Brüder Leichen?
Beut ihr dar dem Vaterland'
Eures Laubes heilge Kronen,
Um den deutschen Mann zu lohnen,
Der den Tod im Kampfe fand?

Grünt und blühet, deutsche Eichen!
Unsrer Väter Schutz und Hort,
Grünt und blühet fort und fort
Ueber unsrer Brüder Leichen.
Rauscht es spät der Enkelwelt
Mahnend zu aus euren Zweigen,
Deutscher Thaten greise Zeugen:
Hier entschlief ein deutscher Held!

(I. D. Symanski)

An die Eiche. 

Unter dieser Eiche laßt euch nieder,
Brüder, seht, hier ist das Mahl bereit:
Trinkt und singt, das erste eurer Lieder,
Sey der Wälder Königin geweiht!

Dir gebührts vor allen, Riesenreiche!
Wunderkind der prächtigen Natur,
Kein Geschöpf im ganzen Pflanzenreiche
Trägt, wie du der Allmacht hohe Spur.

Wer vermag der Jahre Zahl zu nennen,
Die dich auf zum Himmel wachsen sah:
Wer in dunkler Vorzeit zu erkennen,
Was mit dir und um dich her geschah?

Hermann hat vielleicht vom Waffentanze
Einst in deinem Schatten ausgeruht:
Träufelnd von des Siegers Schwert und Lanze,
Netzte dich der stolzen Römer Blut.

Jubelnd brachen seiner Sieger Scharen
Sich den deutschen Lorbeerzweig von dir;
Letzten sich an deiner Frucht und waren
Aermer zwar, doch glücklicher als wir!

Du Vielleicht hast einst den Saft bereitet,
Der aus Luthers mächt'ger- Feder floß:
Und, durch seiner Schüler Kiel geleitet,
Glück und Segen auf die Menschheit goß.

Zahllos ist des edlen Wildprets Menge,
Das sich feist geäßt an deiner Frucht;
Zahllos stehn in herrlichem Gedränge
Millionen Kinder deiner Zucht.

Selbst nach deinem Tode wirst du leben,
Umgewandelt durch des Künstlers Hand:
Wirst, ein Kriegsschiff durch die Fluten schweben,
Schrecken bringend bis zum fernsten Strand.

Dienst dem Britten, der mit stolzen Blicken
Sieggewohnt der Meere Scepter hält;
Oder trägst auf deinem kühnen Rücken
Den Entdecker einer neuen Welt.

Rufest einst, wie ihre Kinder alle,
Die Natur auch uns zur Ruh' ins Grab,
Und hat dich die Axt erreicht; so falle
Auch für uns zum Sarg' ein Brettchen ab!
(Bunsen.)
Philipp Ludwig Bunsen (* 5. September 1760 in Arolsen; † 13. September 1809 ebenda) war Regierungsrat und Schriftsteller. (Quelle: Wikipedia)

Die Eiche.

Nicht den Lorbeer, der in ferner Zone
An des Römers Marmorurne sprießt,
Oder der sich stolz zur Siegeskrone
um die Scheitel fremder Krieger schließt;

Nicht Cytherens*) blüthenreiche Myrthe,
Die den Busen junger Nymphen schmückt,
Oder die der königliche Hirte
Einst in Ida's**) stillen Hain geplückt;

Nicht die schlanken traubenreichen Reben,
Nicht die Palme, die der Eintracht blüht,
Nicht die Zeder will ich heut' erheben
Dir nur, Eiche, singt mein kühnes Lied,

Im geweihten Dunkel deiner Schatten
Saßen einst mit blutgetränkter Hand
Helden, die den Sieg errungen hatten.
und gekämpft für's freie Vaterland;

Ruhten dann in deines Laubes Kühle,
Sangen dann bei hellem Sternenklang
In der Barden heil'gem Saitenspiele
Ihren jubelvollen Siegsgesang;

Flohen Varus stolze Regionen
Flocht aus deinem breiten Laub die Hand
Deutscher Mädchen dem Geliebten Kronen
Der den Römer segreich überwand.

Und, gelehnt an deinem Slamme, ruhte,
Neben sch den abgebrocbnen Speer,
Der Verwund'te, und mit feinem Blute
Tränkt' er deine Wurzel rund umher.

Unter deinem Schatten fchwur Thusnelden
Hermann einst geweibter Liede Bund,
Und das Lob zu früh gefall'ner Helden
Machten hier erhab'ne Barden kund.

Doch es kam des Auslands falsche Sitte,
Und verschwunden war die goldne Zeit;
Zwar zum Palast ward die kleine Hütte,
Aber Treue fioh' und Tapferkeit.

Unsre Krieger duften nur von Narben,
Unsre Helden dürsten nur nach Raub,
Feile Lorbrern heischen unsre Barden,
Aber keiner edles Eichenlaub.

Ach, in ihren Liedern glüht kein Feuer,
Das zu Tbaten Heere einst berauscht,
Und die ernste feierliche Leier
Haben sie um falschen Witz vertauscht.

Unsre Weisen snd zn Schwätzern worden,
Unsre Helden ringen nur, voll Neid
Nach dein Flitterglanz von einem Orden,
 Und verschmähen die Unsterblichkeit.

Wer an Tugend glaubet, hascht nach Träumen
Denn Verdienste schätzt man nur nach Gold,
Tausend sah'n der Oder Fluthen schäumen,
Und  nur Einer starb wie - Leopold!

Wenig Edle trauern nur verschwiegen,
Der Verfolgung und des Neides Raub.
Sterben hin im stummem Mißvergnügen
Und verwelken wie dein dürres Laub;

Wünschen ihren trägen Stunden Flügel
Bald ein Ende dem verhaßten Traum,
Und auf ihrem kalten Todtenhügel
Deinen Schatten, königlicher Baum!

Ja, du sollst nur ihrer Gruft entsprießen,
Dann verweilt bei die des Wandrers Schritt,
Ahndend, daß er unter seinen Füßen
Tugendhafter Herzen Asche tritt.

Und er schwört, von Hochgefühl durchdrungen,
Edle Thaten auch, wie se, zu thun,
Um dereinst in deinen Dämmerungen
Stillbeweint und ehrenvoll zu rnh'n.

(Karl Müchler)


*) In der griechischen Mythologie ist Kythera neben Zypern die Insel der Aphrodite.

**) Ida = Berg auf Kreta

Petersilie


Foto: Leo Michels
Petersilie gehört zur Familie der Doldengewächse. Andere Namen sind Peterling, Peterle. Die Blütezeit ist von Juni bis August.

Petersilie wirkt entwässernd, entgiftend, blutreinigend, appetitanregend, kräftigend, stimulierend, potenzfördernd.

Die Blumensprache sagt: Ich möchte dir gerne etwas Liebes tun.
Oder: Du bist zum nächsten Mittag bei mir eingeladen.

Foto: Leo Michels

Ein kleines Gedicht (Autor unbekannt):

Petersilie. (Petroselinum sativum L.)

Die Petersil.' gekocht im Wein',
Macht Appetit und bricht den Stein,
Treibt den Urin und stärkt den Magen;
Sie macht auch sonst ein gut' Behagen,
Stärkt das Gedächtnis, dient vor Sucht
Und ist des Gartens beste Frucht.

Mittwoch, 6. März 2013

Blumengespräche

Foto: Pixabay
Eine Liste aus dem Büchlein "Neueste Blumensprache oder Blumendeutungen der Liebe und Freundschaft und anderen Lebensverhältnissen" möchte ich neben weiteren von mir eingestellten Listen hier vorstellen. Das Büchlein wurde im Jahr 1860 vom Verlag George Jagunt veröffentlicht.

Wenn Sie die "Blumensprache" vergleichen, mit derjenigen, die in früheren Büchern vorgestellt wurde, so gibt es natürlich Unterschiede. Vergleichen Sie selbst. Unter den unten aufgeführten Links finden Sie die jeweiligen Bedeutungen der vorgestellten Autoren.

"Taschenbuch der Blumensprache oder Deutscher Salem" von J. M. Braun aus dem Jahr 1843

Die Veröffentlichung von Charlotte de Latour "Le Language des Fleurs" im Dezember 1819. Im Jahr 1820 erschien in deutscher Übersetzung von Karl Müchler "Die Blumensprache oder Symbolik des Pflanzenreiches"

Blumengespräche.

Adonisröschen. Schmerzhafte Erinnerungen erweckst du in mir.
Affodil. Sei verschwiegen Schweige still!
Aglay (Akelei). Laß dir fest in's Auge schauen, Darf ich, Schalk, darf ich dir trauen?
Akazie. Wann seh' ich dich wieder'
Aloe. O fühltest du wie sehr ich leide, Du würdest nicht so grausam sein!
Alpenröschen. Die Liebe wird uns glücklich machen.
Apfelblüthe. Was wollen mir deine Augen sagen?
Aster. Du bist unbeständig.
Aurikel. Ich liebe dich, denn du bist der Liebe Werth.

Baldrian. Bist du böse noch auf mich.
Balsamine. Du bist die schönste unter Allen.
Bandgras. Gib mir ein Küßchen.
Basilikum. Lerne nur mich näher kennen, Lernee Schein vom Wahren trennen.
Beifuß. Entziehe mir nicht deine Liebe.
Belladonna. Du bist hinterlistig und untreu.
Betonie. Du bist eitel liebes Kind.
Bohnenblüthe. Oft belausche ich dich.
Brennende Liebe. Nimm hin meine Liebegsluth, ich kann sie länger nicht verbergen.
Brennessel. Laß mich zieh n, sonst räch' ich mich.
Buchsbaum Reis. Ich hoffe beständig.

Cacktus. Wäre doch dein inneres deinem Aeußern gleich! —
Camille. Hast du noch nie Liebe für mich empfunden?
Citrone. Ich kann deine Wünsche nicht erfüllen.
Citronenblatt.  Du trauerst.
Citronenkraut. Herbe ist's verkannt zu werden.
Cyane. Einfachheit und Güte Zeigt mir dein Gemüthe.
Cypresse. Groß ist der Schmerz , den ich um dich erdulde, doch Trost ist's mir, daß ich es nicht verschulde.

Dahlie. Morgen mehr.
Distel. Deine Reden sind sehr spitz.
Dosten. Du holde Gestalt.
Dotterblume. Sei mir gut.
Dreiblatt. Man kann uns nicht entzweien,

Ehrenpreis. Für dich mein Leben.
Eibisch. Laß mich allein.
Eichenreis. Deiner süßen Einladung folge ich gerne.
Eisenkraut. Baue fest auf meine Treue.
Enzian. Vergiß die Kränkung, sei mir wieder hold.
Epheu. Meine Liebe wird ewig blühen.
Erbsenblüthe. Wann darf ich dich an mein Herz drücken.
Erdbeere. Nur Güte und Sanftmuth macht glücklich.
Erdbeerblüthe. Meinem Herzen gibst du neues Leben.
Espenblatt. In dieser Gefahr bleibe mir treu.

Feige. Du begründest meiner Liebe Glück.
Feldröschen. Seh ich dich morgen?
Fenchel. Du willst mich täuschen!
Feuerlilie. Ich bete dich an!
Feuernelke. Dein Liebreiz macht mir Sorgen.
Fingerhut. Wie du so keck Ist nur ein Geck! —
Flieder. Hast du Wort gehalten?
Flockenblume. Hab ich nicht Much und Ausdauer?
Fuchsia. Ich bewundere dich.
Fuchsschwanz. Sei vorsichtig man belauscht unsI

Gänseblume. Ich sehe dich gerne.
Geisblatt. Darf ich hoffen !
Georgine. Was wäre ohne deine Liebe mir das Leben!
Geranium. Heute Abend erwart ich dich.
Gerstenähre. Komm morgen früher.
Glockenblume. Wann kann ich allein bei dir sein?
Gnadenkraut. Liebe verzeihet dir.
Goldblume. Wie kannst du so grausam sein?
Granate. Liebst du stilles, häusliches Glück?
Grashalm. Ich erwarte deine Antwort!

Hagedorn. Ich lebe der süßen Hoffnung!
Hauslaub. Deine Nähe ist mir Wonne.
Heidekraut. Auch in der Ferne, hab ich dich gerne!
Heidelbeere. Deine Gegenliebe ist die Erfüllung meines höchsten Wunsches.
Herbftrose. Ich liebe dich so innig.
Hollunder. Zweifle nicht länger an meiner Liebe.
Hopfen. Sag' leise Ja: dann ruf ich laut, Sei meine Braut!
Hortensia. Wie kannst du mich so vergessen.
Hyacinthe. Ich bin dir gut.

Jasmin. Sei ewig meine Freundin. Je länger je lieber. An deiner Seite.
Immergrün. Bleibt meine Liebe.
Iohannisbeere. Verstelle dich nicht sol
Iris. Meine Ruhe Hast du mir geraubt.

Kaiserkrone. Kaum wage ich mich zu dir zu nahen!
Kamille. Mögen deine Wünsche stets in Erfüllung geh'n
Kartoffelblüthe. O, wärst du meinl
Kastanienblatt. Es sei dir gewährt.
Kastanienblüthe. Verzeihe mir!
Kirschenblüthe. Wie beglückt mich dein Lächeln.
Klee. Der Liebe Schmerz, beengt mein Herz.
Klette. Ich kette mich innig an dein Herz.
Knoblauch. In der Fern' — Hab' ich dich gern
Königskerze. Sei standhaft.
Kornähre. Deine Lieb macht mich reich.
Kornblume. Nur Zufriedenheit bringt Glück.
Kresse. Es war nicht bös gemeint
Kürbisblüthe. Raum ist in der kleinsten Hütte für ein glücklich liebend Paar.

Labkraut. Zeige dich nicht so vertraut.
Lavendel. Dein Benehmen ist mir räthselhaft.
Leberblume. Deine Bescheidenheit hat dir meine Achtung und Liebe erworben.
Levkoje. Laß uns glücklich sein.
Lindenblüthe. Ich bin dir von Herzen gut.
Linsenblüthc. Ich liebe die Ruhe.
Lilie. Du bist so unentweiht und rein wie sie!
Lorbeer. Ich achte dich, doch fühl' ich keine Lieb für dich.
Lorbeerblatt. Wahrer Liebe müssen Zweifel unterliegen.
Löwenmaul. Bezähme deine Zunge.
Löwenzahn. Dein Betragen schreckt jeden ab.
Luzerne. Dir weihe ich mein Leben.

Maiblume. Dein liebes Bild wohnt langst in meinem Herzen.
Majoran. Du bist Männer Feindin!
Malve. Deine Schönheit macht dich stolz.
Mandelblüthe. Deine Reize bezaubern mich.
Mannestreu. Tief nur in der stillen Brust, Wohnt des Lebens Freud und Lust: die Treue!
Mauerpfeffer. Meine Liebe währt ewig.
Maulbeere. Hältst du deinen Schwur?
Melisse. Dein Bild umschwebt mich überall.
Melone. Treue wird belohnt.
Mispel. Ist deine Liebe für mich erkaltet?
Mohn. Dein Eigensinn verbittert mir das Leben.
Monatsrose. Deine Flatterliebe ist von kurzer Dauer.
Moos. Laß uns unsre Liebe verbergen.
Moosrose. Wonnig soll unser Leben sein.
Muscatblüthe. Nur bei dir sind ich mein Glück.
Myrthe. Der Liebe Lohn ist süß, Sie macht die Welt zum Paradies.

Nachtkerze. Ich wache für dich. Nachtviole. Ich vergehe vor Sehnsucht.
Narzisse. O! schenk mir einen Blick aus deinen holden Augen.
Nelke. Mit Sehnsucht denk' ich nur an dich; Denkst du ein wenig auch an mich?
Nießwurz. Du hintergeh'st mich.
Nußbaumblüthe. Befehle über mich, ich bin deinem Dienste geweiht.

Oelzweig. Glück und Heil wandle mit dir auf deiner Bahn.
Oleander. Entzückt bin ich, — seh' ich dich.
Orangenblüthe. Ich möchte dir so gerne sagen, wie lieb du mir im Herzen bist und kann es dir ja doch nicht sagen, weil's jedem Wort unmöglich ist.

Passionsblume. Liebes Kind! dulde, liebe, hoffe!
Petersilie. Gewähre mir der Minne Glück.
Pfefferminze. Dein beißender Spott, thut mir weh'
Pfingstrose. Was dich erschüttert, regt sich in uns beiden, Was du nicht sagst, es ist mir doch bewußt!
Pomeranze. Ohne Ende sei unsere Liebe.
Primel. Trachte ein genügsames Herz zu erlangen.

Quittenblüthe. Du flieh'st vor mir und dennoch lieb' ich dich.

Ranunkel. Du bist wankelmüthig.
Reseda. Güte und Sanftmuth überwiegen die Schönheit.
Ringelblume. Dein ist mein Herz und soll es ewig bleiben.
Rittersporn. Deine Liebe ist meiner Thaten Ziel.
Rose, (rothe) (centifolie.)
Wer nur zu schauen dich kam,
Verläßt voll Liebe dich wieder:
Hätt' auch die Tugend ihn nicht,
Hätt' ihn die Schönheit besiegt.
Rose (weiße.) Erhalte dir die Reinheit des Herzens.
Rose (gelbe.) Ist deine Liebe aufrichtig, täuschest du mich nicht.
Rosenblatt (rothes.) Ja.
Rosenblatt (weißes.) Nein.
Rosenknospe (rothe.) Meine Liebe blüht.
Rosenknospe (weiße.) Achte die zarte Unschuld.
Rosenstengel. Du bist Eifersüchtig.
Rosmarin. Den trüben Stunden der Trennung folgen die frohen Tage des Widerseh'ns. — Bald bin ich auf ewig dein.

Salbei. Um dich ertrag ich Alles.
Sammtnelke. Darf ich deinen platten Worten trauen?
Sauerampher. Mach' kein so böß' Gesicht.
Scabiosa. Werd' ich dich je wiedcrsch'n? und wann?
Schaafgarbe. Deiner Augen sanfter Strahl, Lindert meiner Schnsucht-Qual.
Schlehenblüthe. Dir droh't Gefahr, — hüte dich.
Schlüsselblume. Dein Herz lerne ich nicht ergründen.
Schneeball. Deine Kälte tödtet mich.
Schneeglöckchen. Aus deinen Blicken, strahlet die Reinheit deines Herzens.
Schwertlilie. Von Herzen dir ergeben, Weih' ich dir mein Leben.
Stachelbeere. Laß von Gram mich nicht verzehren.
Sonnenblume. Besiegt die Liebe niemals deinen Stolz?
Seidenpflanze. Deiner Zudringlichkeit bin ich müde.
Sinngrüne, (blaues) Sei mein Freund.
Sinngrünc. (weißes) Dein innerer Werth verbürgt des Glückes Dauer das ich in deiner Liebe fand.
Stechpalme. Sei vorsichtig, Worte tragen sich leicht weiter.
Sternblume. Wähle erst nach Prüfung.
Stiefmütterchen. Warum freust du dich über meine Qual?
Storchschnabel. Du mußt nicht alles glauben was du hörst.
Sturmhut. Warum hast du den Frieden meines Herzens gestört.

Taubnessel. Die Fesseln der Liebe sind leicht.
Tausendgüldenkraut. Deines Herzens Wunsch, gibt mir dein Auge kund.
Tausendschön. Du bist mir zu eitel.
Tarus Reis. Kann ich glücklicher sein als durch dich.
Thymian. Zu heißer Liebe muß sich edle Scham gesellen.
Tulpe. Die Schönheit vergeht.

Ulmenblatt. Des Hoffens bin ich müde.

Veilchen (blaues.) In stiller Verborgenheit blüht nur die wahre Liebe.
Veilchen (weißes.) Nie mögen uns der Liebe Hoffnungen als Traumbild entfliehen.
Vergißmeinnicht. Zarte, sinnige Blume, voll süßer Bedeutung, Schmückst du der Freundinn die Brust, Bleibe dem Herzen stets nah!

Wachholder. Fürchte nicht des Schicksals Schläge, Liebe und Treue zertrümmere seine Macht.
Waldmeister. Verscheuche die Sorge, sei heiter und froh
Weinlaub. Harre aus ohne Verzagen.
Wermuth. Laß dich nicht durch Trennung in Trauer versenken.
Winde. Dein Liebesblick hält mich gefangen.
Wintergrün. Theure ! Nie wird meine Liebe vergeh'n.

Zeitlose. Der Abschied wird mir schwer; lebe wohl!
Zimmetrose. Nach dem Glück der Liebe seh'n ich mich.
Zuckerrose. Deine Küsse sind süß.
Zwiebel. Deine Thränen sind Verstellung.

Samstag, 2. März 2013

Die Akazie

Akazie
Foto: Leo Michels
Die Akazie gehört zur Familie der Schmetterlingsblütler, Unterfamilie Mimosengewächse.

Die Blumensprache sagt: "In deiner Freundschaft wird mein krankes Herz genesen."
Oder:
"Wann sehen wir uns wieder?"









Charlotte de Latour zur Akazie:

Akazie. Platonische Liebe.
Die amerikanischen Wälder haben die Akazien dem Gott der keuschen Liebe geheiligt. Ihre Bogen sind von dem dauerhaften Holz dieses Baumes gemacht, so wie die Spitzen ihrer Pfeile. Diese rohen Kinder der Natur, die nichts unterjochen kann, hegen doch in ihren Herzen ein sehr zartes Gefühl; da sie es durch Worte nicht ausdrücken können, so muß ein blühender Akazienbaum ihr Dolmetscher werden.

Die junge Wilde, darin der gebildetsten Schönen ähnlich, versteht diese schmeichelhafte stumme Sprache und nimmt, erröthend, dieses Opfer der Huldigung von dem an, dessen Herz Achtung und Liebe für sie durchdrungen hat.

Robinie (pseudoacacia)
Foto: Leo Michels
Seit etwa einem Jahrhundert haben die Wälder Canadas unserm Erdkreis diesen Baum geliefert. Der Botaniker Robin, der ihn zuerst nach Frankreich brachte, hat ihm seinen Namen gegeben. Die Akazie verlängert, durch ihren sanften Schatten, ihre duftenden Blüthen, ihr freundliches und frisches grünes Laub, den Frühling. Die Nachtigall baut gern ihr Nest in diesem neuen Ankömmling in unsrer Zone, und lieblich ertönt ihr Gesang aus seinen Zweigen, ein Dank für den Schutz, den sie darin findet.
Anmerkung: Robinie = Falsche Akazie




Hummel auf Robinie
Foto: Hedwig Storch
Jean Robin (* 1550 in Paris; † 25. April 1629 ebenda) war ein französischer Apotheker und Botaniker. Er diente als Hofgärtner unter Heinrich III., Heinrich IV. und Ludwig XIII. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „J.Robin“. 

Die Pariser Medizinfakultät beauftragte Jean Robin 1597 mit der Anlage eines botanischen Gartens. Er führte sowohl die Gewöhnliche Robinie (Robinia pseudoacacia) als auch den Straucheibisch (Hibiscus syriacus) in Frankreich ein. Zwei der Anfang des 17. Jahrhunderts von Robin gepflanzten, auch Scheinakazien genannten Gewöhnlichen Robinien sollen die Jahrhunderte überdauert haben und gelten als die ältesten Bäume der Stadt Paris.
Quelle: Wikipedia

Die Pappel


Foto Leo Michels
Die Pappel steht als Symbol für Totenklage, Furcht, Schmerzen, Ehe, Arroganz. Weitere Namen sind Beberesche, Zitterpappel, Espe.

Redewendungen: 


  • Zittern wie Espenlaub
  • Der Espe das Zittern lehren wollen
  • Es ist keinen Pappenstiel wert

Die Blumensprache sagt: "Ich bin verschwiegen wie das Grab."

Charlotte de Latour über die Pappel

Pappel. Wohlthätigkeit. 
Foto Leo Michels
Die Pappel ist das Symbol der Wohlthätigkeit, sie ist die Freundin des Armen. Sie wächst kunstlos an den Ufern des Baches, der sie tränkt, und um die Hütte, wo man ihr ungestört ein Plätzchen gönnt. Sie unterwirft sich aber auch gutwillig der Kultur, und man sieht zuweilen ihren bescheidenen Stämme mitten unter den Blumen der Gärten. Sie hat nichts finsteres noch abschreckendes, ihr Anblick ist erfreulich und gefällig. Ihre Blüthen, von lieblicher Röthe, stehen mit ihren Zweigen und Blättern in Einklang, die, wie sie, mit einem silberfarbigen wolligen Glanz schimmern.

Sie macht einen gleich sanften Eindruck auf das Auge, das sie betrachtet, als auf die Hand, die sie berührt. Ihre Blüthen, ihre Blätter, ihre Zweige, ihre Wurzel, alles gewährt wohlthatigen Nutzen. Man bereitet daraus Flüssigkeiten, Syrup, Mundküchelchen u. dergl., die eben so wohlschmeckend als heilsam sind. Selbst ihre Wurzel stillt dem verirrten Wanderer, ohne Schaden für seine Gesundheit, den Hunger. Man darf diesen Baum nur mit einigem Nachdenken ansehen, um in allen Naturerzeugnissen Beweise der Güte und Vorsicht zu erkennen. Aber die gütige Mutter Natur hat sehr oft, wie in den Pflanzen, so auch in den Menschen, die größten Tugenden unter der bescheidensten Hülle verborgen.

Quelle: Charlotte de Latour: "Die Blumensprache, oder die Symbolik des Pflanzenreichs.