Dienstag, 29. Januar 2013

Apfelblüte

Apfelbaum - Bild Leo Michels
Symbol für Vollkommenheit, Weltall, Wort, Weltherrschaft, Liebe, Vorführung, Fruchtbarkeit, weibliche Schönheit, Überwindung des Todes, Rettung durch Christus. 

Es gibt nichts schöneres, als ein voll in Blüte stehender Apfelbaum. Aber nicht immer trägt er auch Früchte. Fröste während der Blüte oder auch Insektenbefall und Krankheiten verhindern manches Mal die Fruchtbildung. Auf Profit ausgelegte Plantagen werden natürlich entsprechend behandelt. Doch frage ich mich manches Mal: Müssen sämtliche Äpfel gleich groß sein? Darf die Schale keine Druckstellen oder kleine Beschädigungen haben? Haben Sie schon einmal einen unbehandelten Apfel mit einem behandelten im Geschmack verglichen?

Der Apfelbaum blüht im Mai. Er gehört zur Familie der Rosengewächse.

Äpfel haben auch Heilwirkungen. Sie sind erfrischend, stimulierend und zugleich beruhigend, entzündungshemmend, blutreinigend, entgiftend, abführend, harntreibend, teintverschönernd.

In der Blumensprache bedeutet die Apfelblüte: Ich verstehe die Sprache deiner Augen nicht ganz.

Redewendungen:
  • Alles Unheil kommt vom Apfel. 
  • Der Apfel, den Frau Eva brach, uns herzog alles Ungemach.
  • Wenn du mit dem Teufel zum Apfelpflücken gehen willst, bist du um Apfel und Korb betrogen.
  • Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.
  • In den sauren Apfel beißen.
  • Der schönste Apfel hat oft einen Wurm.
  • Zankapfel
  • Für einen Apfel und ein Ei.
  • Veräppeln.
  • Äpfel mit Birnen vergleichen.
Apfelblüte - Bild Leo Michels

Akelei

Akelei - Bild Leo Michels
Akelei gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse. Andere Namen für Akelei: Jovisblume, Marienhandschuh, Elfenhandschuh, Gotteshut, Taubenblume, Venuswagen.

Die Blütezeit ist von Mai bis Juli. Alle Pflanzenteile der Akelei wurden früher oft in der Medizin gebraucht. Akelei wirkt wundstillend, desinfizierend, beruhigend. 

In der Symbolik bedeutet Akelei Lebenskraft, Überwindung irdischer Begrenzung, umfassendes Heil, Triumph, Erlösung, Dreieinigkeit, Lobpreis Gottes. 

In der Blumensprache sagt Akelei: Kühn und entschlossen, nicht feige und schüchtern muss der Mann sein, den ich lieben soll. Ein junger und kühner Mann ist mir lieber, als ein feiger und reicher.

Adonisröschen - Anemone

Im Jahr 1843 erschien ein Buch von Franz Tauber mit dem Titel "Blumen-Sprache entwickelt in kleinen Erzählungen". Leider finde ich nirgendwo eine Biographie dieses Schriftstellers. Ich möchte trotzdem einen kleinen Ausschnitt seiner Erzählungen bringen. 

Adonisröschen - Bild von Leo Michels

Adonis-Auge

Mädchen-Ehre ist geschliffener Stahl! Ein Hauch und er erblindet. Des Morgens frischer Hauch belebte die Natur und die ländliche Stille unterbrach noch sein Laut. Da war Frau von Thalberg mit ihrer geliebten Tochter Amalie in den an ihren ländlichen Wohnsitz traulich anstoßenden Blumengarten gewandelt, um die Kühle des Morgens zu genießen - Und siehe! Sie schritten von einem Blumenbeete zum andern und bewunderten die Schönheit derselben, die Pracht der Blumen, die darin keimten, und den süßen balsamischen Duft, den sie allenthalben verbreiteten - hier die Rosen, dort die Nelken, hier die Jasmin, dort die Aurikel. - Aber indem sie entzückt von einem Beete zum andern wandelten und mit wohlgefälligem Bilde den Flor derselben betrachteten, siehe, da kamen sie auch zu einem, wo das Adonis-Auge in holder Gestalt blühte und den Blick der Erstaunten auf sich zog und lieblich zu gemüthlicher Betrachtung lud. - Kennst du dieses Blümchen und seine Bedeutung, weißt du sie?  Und Amalie antwortete in kindlich herzlichem Tone: "Naja, liebe Mutter." Da sprach die Letztere mit zärtlichen Worten: Siehe! es ist das Adonis-Auge. Betrachte es nur mit liebreichem Blicke; denn seine Bedeutung ist so schön, so sinnig, so beachtenswerth. Mädchenehre sagt es, dir zuflüsternd, ist geschliffener Stahl! Ein Hauch und er erblindet.

Anemone nemorosa Busch-Windröschen
Bild von Leo Michels
Diese herzliche und mütterliche Rede machte tiefen Eindruck auf Amaliens Herz. So oft sie, von dieser Zeit an, an der Seite der treuliebenden Mutter den blumenreichen, von artigen Gebüschen umschatteten Garten besuchte, war das Adonis-Auge eine er ersten Blumen, welcher Amalie ihre Aufmerksamkeit schenkte und auf der ihr Blick vorzugsweise ruhte. Auch strebte sie nach Kräften, das stets vor Augen zu haben, was des Blümchens sinnige Bedeutung sagt; und so wurde sie die Freude und der Stolz ihrer Eltern und die Bewunderung der übrigen Welt.
(Franz Tauber - Blumen - Sprache in kleinen Erzählungen)
(Die Schreibweise wurde beibehalten)

Ob bei der Beschreibung der Blume die Anemone oder das Adonisröschen gemeint war, konnte ich leider nicht feststellen. Ich vermute, dass das Adonisröschen beschrieben wurde. Auch die Sprache, die Art und Weise der Beschreibung trifft wohl eher nicht mehr den heutigen Geschmack. Allerdings sagt es doch einiges aus über den Bezug der Menschen der damaligen Zeit zu der Natur und den Pflanzen. Das Sommer Adonisröschen war die Blume des Jahres 1984. Die Blütezeit ist von Mai bis Juni.

Lavendel

Bild von Leo Michels
Lavendel (Lavendula angustifolia) ist aus unseren Gärten nicht mehr wegzudenken. Hier wird Lavendel häufig zwischen Rosen gepflanzt. Es soll Rosen vor Blattlausbefall schützen.

Lavendel gehört zu den Lippenblütengewächsen.

Andere Namen sind Hirnkraut, Schwindelkraut, Spiker, Zitterblume.

Die Blütezeit des Lavendel ist von Juli bis August.

Lavendel hat auch Heilwirkungen. Es wirkt harn- und windtreibend, entgiftend, krampflösend, wundheilend, beruhigend, magen- und herzstärkend, stimulierend.

In der Symbolik bedeutet Lavendel Schutz und Abwehr hindernder Einflüsse, Keuschheit, Unversehrtheit, Reinheit, Demut, Stille.

Die Blumensprache sagt: "Du sprichst in Rätseln." Eine andere Quelle sagt: "Danke für das Überschickte."

Bilder aus der Provence mit großen Lavendelfeldern lassen den herrlichen Duft erahnen, die von der Lavendelblüte ausgehen.

Eine Redewendung besagt: "Was Rosmarin für den Geist, ist Lavendel für die Seele."

Gedichte

Der Jungfernkranz 

Wir winden dir den Jungfernkranz
Mit veilchenblauer Seide;
Wir führen dich zu Spiel und Tanz,
Zu Glück und Liebesfreude!
Schöner grüner,
Schöner grüner Jungfernkranz!
Veilchenblaue Seide!

Lavendel, Myrt´und Tymian,
Das wächst in meinem Garten;
Wie lang bleib doch der Freiersmann?
Ich kann es kaum erwarten.
Schöner grüner
Schöner grüner Jungfernkranz!
Veilchenblaue Seide!

Sie hat gesponnen sieben Jahr
Den gold´nen Flachs am Rocken;
Die Schleier sind wie Spinnweb´klar,
Und grün der Kranz der Locken.
Schöner grüner,
Schöner grüner Jungfernkranz!
Veilchenblaue Seide!

Und als der schmucke Freier kam,
War´n sieben Jahr verronnen:
Und weil sie der Herzliebste nahm,
Hat sie den Kranz gewonnen.
Schöner grüner,
Schöner grüner Jungfernkranz!
Veilchenblaue Seide!

Johann Friedrich Kind

Klee

Bild von Leo Michels
Der Klee (Trifolium pratense) gehört zur Familie der Schmetterlingsblütler. Er gilt als Symbol für Dreifaltigkeit, Lebenskraft, Glück, Liebeszauber, Hellsichtigkeit. 

Fast jeder kennt das vierblättrige Kleeblatt als Glücksbringer. Mittlerweile werden schon Pflanzen gezüchtet, die man in kleinen Töpfen zum Verschenken in Läden kaufen kann.

Aus dem Büchlein der Charlotte de Latour:

Nicht fern von jenem See, in dessen Silberfläche sich der wolkenlose Himmel spiegelt, erheben Gewächse, so weiß wie frisch gefallener Schnee; nur ein schlichter Rosenschimmer färbt die Spitzen dieser hübschen Blumen, 

Bild von Leo Michels
und ein Büschel der allerfeinsten Fasern von dem blendendsten Weiß ragt aus dem alabasternen Kelchen hervor. 

Wer vermag es aber, das Reizende dieser Pflanze ganz zu beschreiben? Am schönsten nehmen sie sich aus, wenn sie sich sanft am Ufer eines Gewässers wiegen, und diesem gleichsam mehr Durchsichtigkeit und Frische geben. 

Der Klee blüht nicht in stürmischen Wettern; er braucht Ruhe, um sich zu entfalten, aber diese Ruhe, die er bedarf, scheint er auch um sich zu verbreiten.

Gedichte

Das vierblättrige Kleeblatt

Dort auf der grünen Wiesenflur
Hocken Fritz und Linchen:
Und hat der Klee drei Blätter nur,
So kriegt ihn das Kaninchen;

Doch trägt der Klee den Sonntagshut
Mit den vier Blätter-Ecken,
Bin ich ihm noch einmal so gut,
Will sorgsam ihn verstecken!

Ach, fänd ich nur ein einzig Stück,
Na, das ist doch wohl wenig!
Dann hätten wir das größte Glück
Und würden morgen König!

Du lieber, süßer, grüner Klee,
Hast wirklich deine Mucken:
Eh' ich heut so ein Vierblatt seh,
Da kann ich lange gucken!

Dort steht ein Stiel und da ein Stiel
O weh mein armer Rücken!
Er muss sich heute gar zu viel
Vergebens nach dir bücken!

Und denkst du, garst'ges Kleeblatt du.
Ich sei dein dummer Junge?!
Wenn du nicht willst, ei nun, wozu
Hab ich denn meine Zunge?!

Leck ich auch nur ein bisserl dran,
So hat dein Hut vier Spitzen!
Das vierte Blatt, das kleb ich dran-
Bis morgen wird's schon sitzen!

Richard Schmidt-Cabanis


Die Zaunranke und der Klee 

Zum Klee die Zaunranke sprach:
Nachbar, komm mir doch nach!
Stiegen wir doch zugleich aus den Schollen,
Warum hast du nicht mit mir wollen?

Lächelnd erwiedert der Klee:
Darfst auf die stattliche Höh
Eben so trotzig nicht pochen;
Ich stehe, du bist gekrochen.

Ernst Moritz Arndt